Brustkrebs-Screening braucht einheitliche Empfehlungen

Brustkrebs-Screening braucht einheitliche Empfehlungen

RadiologInnen aus den USA haben die Empfehlungen zehn US-amerikanischer Fachgesellschaften für das Mammographie-Screening verglichen.

  • Datum:
    16.07.2018 0 Kommentare
  • Journal:
    AJR 2018;210:241-5
  • Titel:
    Harmonizing Breast Cancer Screening Recommendations: Metrics and Accountability
  • Autor:
    Lee CS et al.
    Zur Originalstudie

Studien bestätigen, dass das Mammographie-Screening die Sterberate an Brustkrebs reduziert. Je früher Brustkrebs erkannt und behandelt wird, umso besser die Prognose.

Viele Fachgesellschaften geben Empfehlungen zum Screening. Cindy Lee von der New York University und ihre KollegInnen schauten sich die Empfehlungen von zehn Fachgesellschaften genauer an. Die WissenschaftlerInnen verglichen die Aussagen zum Screeningbeginn, dessen Häufigkeit und Dauer.

Ergebnisse für Frauen mit durchschnittlichem Risiko

Screening

ACR, SBI, NCCN, NCBC

ACS, ASBS

USPSTF, AAFP, ACP

ACOG

Beginn

ab 40. LJ

ab 45. LJ

ab 50. LJ

spätestens ab 50. LJ

Intervall

jährlich

40.-45. LJ: jährlich

≥ 50. LJ: jährlich oder alle 2 Jahre

Alle 2 Jahre

Jährlich oder alle 2 Jahre

Ende

Solange die Frau gesund ist und teilnehmen will

Solange Lebenserwartung
≥ 10 Jahre

Bis 74. LJ

Bis 75. LJ, bei guter Gesundheit und ausreichender Lebenserwartung auch länger

ACR = American College of Radiology; SBI = Society of Breast Imaging; NCCN = National Comprehensive Cancer Network; NCBC = National Consortium of Breast Centers; ACS = American Cancer Society; ASBS = American Society of Breast Surgeons; USPSTF = U.S. Preventive Services Task Force; AAFP = American Academy of Family Physicians; ACP = American College of Physicians; ACGO = American College of Obstetricians and Gynecologists; LJ = Lebensjahr

Die WissenschaftlerInnen begründen die Abweichungen in den Empfehlungen mit der unterschiedlichen Datenbasis, auf der diese Aussagen beruhen. So berücksichtigten beispielsweise die ACS- und die USPSTF-Leitlinien lediglich Daten, die mit einer Reduktion der Mortalität einhergehen. In die ACR-Leitlinie flossen dagegen auch andere Vorteile des Screenings ein, wie frühere Diagnose, weniger ausgedehnte Operationen und der Einsatz von Chemotherapeutika mit geringerer Toxizität.

Empfehlungen

Die WissenschaftlerInnen raten Mammographie-Screeningzentren, ihre Qualität regelmäßig zu überprüfen. Als gebräuchliche Messwerte dafür nennen sie:

  • Aktueller ACR BI-RADS Atlas
  • Krebs-Detektionsrate
  • Wiedereinbestellungshäufigkeit
  • Positiver Vorhersagewert für empfohlene und durchgeführte Biopsien.
Als Benchmark-Quelle empfehlen die AutorInnen die Daten der US-amerikanischen National Mammography Database. Eine vergleichbare Datenbank aus dem europäischen Raum nennt der Artikel nicht.

ch/ktg
16.07.2018

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