CT-basiert: Maßgeschneiderte Gefäßimplantate aus der Webmaschine

CT-basiert: Maßgeschneiderte Gefäßimplantate aus der Webmaschine
Weiß: webtechnisch gefertigte Herzklappenprothesen (©ITM_TUD)

Eine Methode, mit der sich passgenaue Implantate für PatientInnen mithilfe von Webmaschinen herstellen lassen, haben WissenschaftlerInnen der TU Dresden entwickelt.

  • Datum:
    18.12.2020
  • Autor:
    E. Bargs-Stahl (mh/ktg)
  • Quelle:
    Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen „Otto von Guericke“ e.V.

Die Prozesskette ist volldigital, automatisiert und schnell und verursacht zudem nur einen Bruchteil der bisherigen Herstellungskosten.

Stentgrafts werden fast vollständig in Handarbeit gefertigt, ihre Herstellung ist aufwändig und teuer. Auch biologische Herzklappen werden von Hand mit rund 1.200 Stichen auf eine Trägerstruktur aufgenäht. Dabei muss ein einzelner Stich häufig minutenlang unter der Lupe oder sogar unter dem Mikroskop vorgeplant werden.

Eine effektive Alternative zu den bisherigen Standardmethoden haben WissenschaftlerInnen der TU Dresden entwickelt: Die beiden Diplomingenieure Dr. Ronny Brünler und Philipp Schegner lassen passgenaue Implantate für Patienten von Webmaschinen herstellen. Die von ihnen umgesetzte Prozesskette ist volldigital, automatisiert und schnell und verursacht nur einen Bruchteil der bisherigen Herstellungskosten.

„Wir generieren aus Computertomographie-Daten ein 3D-Modell, das in mehreren Schritten so weiterentwickelt wird, dass wir es letztendlich als maschinenlesbaren Code in eine konventionelle Webmaschine übertragen können“, erklärt Brünler. So lassen sich maßgeschneiderte, komplexe Geometrien rasch umsetzen.

Mit ihrem Projekt waren Brünler und Schegner unter den drei Finalisten für den Otto von Guericke-Preis der AiF.

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