Quantitative Muskel-MRT zeigt Auswirkungen von Post-Covid

Quantitative Muskel-MRT zeigt Auswirkungen von Post-Covid
Elena Enax-Krumova (links) und Lara Schlaffke bei der Bildanalyse (© BG Uniklinikum Bergmannsheil)

Patient:innen mit Post-Covid zeigen mikrostrukturelle Muskelveränderungen.

  • Datum:
    02.03.2023
  • Autor:
    M. Drießen (mh/ktg)
  • Quelle:
    Ruhr-Universität Bochum

Muskelschmerzen und frühzeitige Muskelermüdung sind bei Menschen mit Post-Covid weit verbreitet. Neurowissenschaftler:innen am BG Universitätsklinikum Bergmannsheil, Klinikum der Ruhr-Universität Bochum, haben dazu jetzt die Ergebnisse einer Studie in European Journal of Neurology veröffentlicht: In den Muskelpartien von Patient:innen mit Post-Covid-Syndrom zeigten sich gegenüber der Kontrollgruppe mikrostrukturelle Veränderungen. Allerdings fanden sich keine Anzeichen von Entzündungsprozessen oder krankhafter Muskeldystrophie.

Beinmuskulatur Betroffener mittels quantitativer MRT untersucht

Das Team unter Leitung von Prof. Dr. Elena Enax-Krumova und PD Dr. Lara Schlaffke hatte die Beinmuskulatur 20 betroffener Patient:innen mittels quantitativer MRT untersucht und die Befunden mit denen Nicht-Erkrankter verglichen.

Die quantitative MRT ermöglicht es, in der Skelettmuskulatur abnorme Mikrostrukturen zu erkennen, das genaue Verhältnis von Wasser und Fett im Muskel zu quantifizieren und selbst minimale Entzündungsprozesse aufspüren.

Untersucht wurden unter anderem auch klinisches Bild, Nervenleitfähigkeit und Laborwerte wie Kreatinkinase. Schließlich wurden die Ergebnisse der quantitativen Muskel-MRT mit den Ergebnissen eines standardisierten Sechs-Minuten-Gehtests und standardisierten Fragebögen zur Beurteilung von Lebensqualität, Fatigue und Depression korreliert.

Mikrostrukturelle Anomalien, aber keine Entzündungsprozesse

„In unseren Untersuchungen der Post-Covid-Betroffenen zeigten sich keine Anzeichen einer fortschreitenden Entzündung oder eines dystrophen Prozesses, die die frühzeitige Muskelermüdung erklären könnten“, so Elena Enax-Krumova. Allerdings konnte das Forschungsteam bei dieser Fallgruppe im Vergleich zur gesunden Kontrollgruppe mikrostrukturelle Unterschiede in den Beinmuskeln finden. Diese könnten auf ein Schrumpfen von Muskelgewebe durch Dekonditionierung hinweisen. Denkbar wäre nach Ansicht der Forscher:innen, dass sich diese Veränderungen im Rahmen eines Rehabilitationsprogramms mit gezieltem Muskelaufbau rückgängig machen ließen.

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