RöKo 2024 – Akuter Mesenterialinfarkt: Mortalitätsprognose durch Bildgebung
Bei akutem Mesenterialinfarkt ist das Verhältnis der Kontrastmittelanreicherung von Nebennieren und Milz in der CT ein guter Vorhersage-Parameter der Kurzzeitmortalität. Die diagnostische Genauigkeit ist allerdings nicht ganz so hoch wie bei weniger kritisch Erkrankten.
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Präsentationstag:09.05.2024 0 Kommentare
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Autor:kf/ktg
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Sprecher:Felix Pfister, Universitätsklinikum Leipzig
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Quelle:RöKo 2024
Ist bei kritisch erkrankten PatientInnen in der portalvenösen CT die Kontrastmittelanreicherung in den Nebennieren erhöht und in der Milz erniedrigt, weist dies auf eine erhöhte Mortalität hin (Winzer 2022). Als Schwellenwert des Nebennieren-Milz-Anreicherungs-Verhältnisses für alle untersuchten Intensivpatienten nennt die Studie 1,37.
Dieses Kontrastmittel-Anreicherungsverhältnis zwischen Nebennieren und Milz ist auch ein Prognosefaktor für die akute mesenteriale Ischämie (AMI). Darauf weist jetzt eine von Felix Pfister, Leipzig, auf dem Roeko 2024 vorgestellte retrospektive Studie hin. Insgesamt liegt die Mortalität der AMI liegt zwischen 30 und 70%.
- 137 Patienten mit Verdacht auf AMI hatten präoperativ eine CT mit Kontrastmittel erhalten. Die explorative Laparatomie oder Laparoskopie folgte binnen 24 Stunden nach der CT.
- Die ROC-Analyse ergab für die Nebennieren eine AUC von 0,61 (CI 0,49-0,74) und für Nebennieren/Milz eine AUC von 0,71 (CI 0,60-0,81).
- Der Schwellenwert von 1,10 für das Nebennieren-Milz-Verhältnis ergab eine Sensitivität von 61,5 % und eine Spezifität von 73,1% für ein Versterben innerhalb von 24 Stunden nach Bildgebung.
- Dies bedeutet, dass die Prognosegüte des Nebennieren-Milz-Schwellenwert-Verhältnisses hinsichtlich der 24-Stunden-Mortalitätsvorhersage für AMI geringer ist als bei Kollektiven mit weniger kritisch erkrankten PatientInnen. Die Autoren vermuten, dass Gefäßstenosen eine Ursache für eine reduzierte Perfusion der Nebennieren sein können.