Videoschalte aus dem Rettungswagen verbessert Schlaganfall-Versorgung

Videoschalte aus dem Rettungswagen verbessert Schlaganfall-Versorgung
Mithilfe von Videostreaming und Konsultation im Rettungswagen können Schlaganfallpatienten schnell und aus der Ferne von einem Neurologen untersucht und direkt in das Krankenhaus gefahren werden, wo sie am besten versorgt werden können (© Hanna Maurin Söderholm)

Kann das Personal des Rettungswagens vor Abfahrt des Fahrzeugs einen Schlaganfall-Spezialisten per Video-Übertragung konsultieren, so kann dies Leben retten und dauerhafte Hirnschäden vermeiden helfen.

  • Datum:
    15.10.2024
  • Autor:
    M. Halleröd Palmgren (mh/ktg)
  • Quelle:
    Schwedischer Forschungsrat

Kann das Personal des Rettungswagens vor Abfahrt des Fahrzeugs einen Schlaganfall-Spezialisten per Video-Übertragung konsultieren, so kann dies Leben retten und dauerhafte Hirnschäden vermeiden helfen. Das zeigt eine Studie unter Leitung der Chalmers University of Technology in Schweden. An der Studie waren alle wesentlichen Berufsgruppen beteiligt, die bei einem akuten Schlaganfall benötigt werden.

"Mit den Videokameras im Rettungswagen können wir die heutige Schlaganfallversorgung für mehr Patienten verbessern. Die gleiche neurologische Beurteilung, die der Arzt im Krankenhaus vornimmt, kann jetzt in einem viel früheren Stadium im Rettungswagen erfolgen. Dieser Prozess ist eine Teamleistung, an der viele Menschen aus verschiedenen Teilen der Versorgungskette beteiligt sind. Jeder ist wichtig, um die Anzahl der Minuten zu reduzieren, die für die Behandlung eines Schlaganfall-Patienten benötigt werden", sagt Mikael Jerndal, Neurologe und Chefarzt der Stroke-Unit am Sahlgrenska Universitätskrankenhaus in Göteborg.

Aufwändige Simulation unter realen Bedingungen

Um zu beurteilen, wie ein videogestütztes Decision-Support-System in der Praxis funktionieren kann, wurden realistische Simulationen im großen Maßstab durchgeführt: Vier Ambulanzteams wurden zu Personen mit Schlaganfallsymptomen unterschiedlichen Schweregrades alarmiert. Die Patient:innen wurden von Neurolog:innen gespielt, und die Krankenwagen waren mit drei Kameras ausgestattet, die mit Schlaganfall-Spezialist:innen am Sahlgrenska Unikrankenhaus in Göteborg verbunden waren.

Die erste Kamera war auf das Gesicht des Patienten gerichtet, so dass eine Bewertung der Mimik sowie der Kopf- und Augenbewegungen möglich war. Die zweite Kamera war auf die Seite des Patienten gerichtet, um einen allgemeinen Überblick zu erhalten und die Fähigkeit, die Arme zu heben und zu halten, zu beurteilen. Eine dritte Kamera schließlich zeigte die Beine des Patienten, um eine ähnliche Beurteilung wie bei den Armen vorzunehmen.

Auf die Simulationsstudie folgte eine erfolgreiche klinische Pilotstudie - mit drei Rettungswagen und realen Schlaganfall-Patient:innen in einer Region außerhalb von Göteborg.

Zur Publikation in BMC Medical Informatics and Decision Making

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