Karotisplaques als Schlaganfallursache zu wenig beachtet
Vulnerable nicht-stenosierende Plaques in der Halsschlagader sind eine wichtige Schlaganfallursache.
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Datum:09.11.2020
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Autor:P. Kressirer (mh/ktg)
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Quelle:Klinikum der Universität München
Bei fast einem Drittel der PatientInnen mit ungeklärter Schlaganfallursache finden sich sogenannte komplizierte Plaques in den dem Schlaganfall vorgeschalteten Halsschlagadern. Das zeigen WissenschaftlerInnen der LMU München.
Aufgrund ihrer Ergebnisse sprechen sich die AutorInnen der Studie dafür aus, die Plaque-Bildgebung mittels MRT in die klinische Routinediagnostik des Schlaganfalls aufzunehmen. Die erhobenen Befunde könnten Konsequenzen für die gezielte Behandlung nach einem Schlaganfall haben. Dies soll in weiterführenden Studien geklärt werden.
Für die jetzt in JACC veröffentlichte Studie erhielten 234 Schlaganfall-PatientInnen an insgesamt vier Studienzentren eine hochauflösende, kontrastmittelverstärkte Plaque-Bildgebung mittels MRT. Es zeigte sich eine klare Assoziation zwischen komplizierten Karotisplaques und Schlaganfällen im abhängigen Gefäßgebiet bei Patienten mit einer unbekannten Schlaganfallätiologie. Die Wissenschaftler konnten zudem zeigen, dass eine Plaque-Einblutung das häufigste Merkmal für eine komplizierte Plaque ist. Damit lässt sich die ausführliche Plaque-Bildgebung im MRT erheblich vereinfachen: Es muss zukünftig lediglich auf eine mögliche Plaque-Einblutung untersucht werden – eine komplexe MRT-Untersuchung mit Halsspule und Kontrastmittel ist hierfür nicht notwendig.
Die Studienleitung hatten Prof. Martin Dichgans (Institut für Schlaganfall- und Demenzforschung) und Prof. Tobias Saam (ehemals Klinik und Poliklinik für Radiologie des LMU Klinikums).