Neue DFG Forschungsgruppe zum Schlaganfall

Neue DFG Forschungsgruppe zum Schlaganfall

Unter dem Namen „ImmunoStroke: from immune cells to stroke recovery“ richtet die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) eine neue Forschungsgruppe zum Schlaganfall ein.

  • Datum:
    16.07.2019
  • Autor:
    B. Albers (mh/ktg)
  • Quelle:
    Deutsche Gesellschaft für Neurologie e.V.

Der Forschungsverbund ist ein Gemeinschaftsprojekt der Universitäten Essen, Hamburg, München und Münster und wird mit rund 4,5 Mio. Euro in den ersten drei Jahren gefördert. Ziel der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler: die Rolle des Immunsystems in der Regenerationsphase nach einem Schlaganfall zu untersuchen und neue Behandlungsmöglichkeiten zu entwickeln. Koordinatoren des Verbunds sind Christoph Kleinschnitz aus Essen, Tim Magnus aus Hamburg und Arthur Liesz aus München.

Regenerationsprozesse gezielt beeinflussen

Während es in der Akuttherapie und Sekundärprophylaxe ischämischer Schlaganfälle in den letzten Jahren große Fortschritte gegeben hat, ist es bisher nicht gelungen, Regenerationsprozesse in der Spätphase nach zerebraler Ischämie gezielt zu beeinflussen. Daher ist die Erforschung potenziell neuer therapeutischer Ansatzpunkte von großer Bedeutung.

Die Forscherinnen und Forscher von ImmunoStroke gehen davon aus, dass das Immunsystem eine entscheidende Rolle bei der Geweberegeneration und funktionellen Erholung nach einem Schlaganfall spielt. „In unseren Vorarbeiten konnten wir mithilfe verschiedener Modelle zeigen, dass insbesondere T Zellen und Mikroglia und deren Interaktion mit Neuronen eine wichtige Bedeutung für das langfristige Schlaganfalloutcome haben“, so Sprecher Christoph Kleinschnitz. Diese beiden Zelltypen stehen daher im Zentrum der Untersuchungen.

„Allerdings werden wir nicht auf Ebene der experimentellen Studien verharren. Wir planen, das Immunom von Schlaganfallpatienten in bisher nicht bekannter Detailtiefe zu charakterisieren und mit Bildgebungsdaten, insbesondere MRT und Mikroglia-PET, zu korrelieren“, so der Co-Sprecher des Verbunds, Tim Magnus.

Eine weitere Besonderheit von ImmunoStroke ist die konsequente Vereinheitlichung aller experimentellen Modelle innerhalb des Konsortiums, welche über verbindliche SOPs schließlich in präklinische, randomisierte Multicenterstudien münden soll.

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