mpMRT der Prostata – Leistungszulassung und Vergütung
Die Evidenz für die multiparametrische MRT der Prostata als komplexe Organdiagnostik ist ausreichend belegt. Die Qualitätssicherung findet auf hohem Qualitätsniveau statt. Eine Vergütung in EBM und GOÄ ist daher überfällig, meinen BDR und DRG.
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Datum:11.11.2021 0 Kommentare
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Journal:Radiologe 2021;61:825-828
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Titel:Finanzierungsperspektiven der multiparametrischen Magnetresonanz-Prostatographie
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Autor:Wujciak D, Antoch G
Zur Originalstudie
Für eine wachsende Anzahl von Indikationen gibt es in der Radiologie eine Entwicklung von Übersichtsuntersuchungen einer Körperregion hin zu einer spezifischen und komplexen Organdiagnostik. Beispiele dafür sind kardiale Bildgebung, das in den Startlöchern stehende Lungenkrebs-Screening oder die multiparametrische (mp) MRT der Prostata.
Der Weg zu einer angemessenen Vergütung für die mpMRT der Prostata ist aber noch weit, befürchten Detlef Wujciak, Präsident des Berufsverbands der Deutschen Radiologen (BDR), Gerald Antoch, bis vor kurzem Präsident der Deutschen Röntgengesellschaft (DRG).
Die wissenschaftliche Evidenz für die mpMRT haben BDR und DRG gemeinsam dargelegt und eine umfassende Qualitätssicherung entwickelt. Im Mai 2021 wurde die Version 6.0 der S3-Leitlinie Prostatakarzinom der AWMF vorgestellt. Aktuell seit Oktober liegt die Version 6.2 vor. Die Leitlinie beinhaltet auch eine Empfehlung für die mpMRT vor einer invasiven Biopsie.
Das Verfahren verbessert die Detektion klinisch signifikanter Prostatakarzinome. Gleichzeitig hilft es, Überdiagnostik zu vermeiden, wie Maximilian Reiser, Klinikum der Universität München, in derselben Ausgabe des 'Radiologen' betont. Große Studien zeigten die hohe Sensitivität und Spezifität der mpMRT in Kombination mit der MRT-gesteuerten Biopsie.
Vor diesem Hintergrund sehen Wujciak und Antoch die Voraussetzungen für eine Leistungszulassung der mpMRT als multiparametrische Organdiagnostik erfüllt. In Sonderverträgen mit den Landes-AOKen in Sachsen und Sachsen-Anhalt wurden auch schon regional extrabudgetäre Vergütungen vereinbart.
Aber selbst wenn es in absehbarer Zeit zu einer Leistungszulassung im EBM sollte, sind Wujciak und Antoch skeptisch, ob eine anhand der EBM-Systematik definierte Vergütung angemessen sein würde. Sie befürchten, dass der komplexe betriebswirtschaftliche Rahmen radiologischer Einrichtungen nicht ausreichend berücksichtigt werden dürfte.
Eine eigenständige Abrechnungsposition für die mpMRT halten sie am ehesten in der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) für denkbar. Aber auch hier seien erst Weichenstellungen der neuen Bundesregierung abzuwarten.Quellen
Personalisierte Medizin und Interdisziplinarität
Reiser MF, Attenberger UI, Schönberg SO
Radiologe 2021;61:793-794
Finanzierungsperspektiven der multiparametrischen Magnetresonanz-Prostatographie
Wujciak D, Antoch G
Radiologe 2021;61:825-828
mh/ktg
11.11.2021