Onkologische Bildgebung: Wahrgenommener Nutzen strukturierter Befundung

Onkologische Bildgebung: Wahrgenommener Nutzen strukturierter Befundung

Strukturiertes Befunden in der onkologischen Bildgebung verbessert die Qualität der Befunde, senkt die Fehlerquote und sorgt im Nachgang für weniger Anrufe und E-Mails von Zuweiser:innen.

  • Datum:
    30.08.2024 0 Kommentare
  • Journal:
    Eur Radiol 2024; 34:5120–5130
  • Titel:
    Perceptions of radiologists on structured reporting for cancer imaging – a survey by the European Society of Oncologic Imaging (ESOI)
  • Autor:
    Doris Leithner et al.
    Zur Originalstudie

Fazit

Strukturiertes Befunden in der onkologischen Bildgebung verbessert die Qualität der Befunde, senkt die Fehlerquote und optimiert die Kommunikation mit den Zuweiser:innen. Das sagt eine Mehrheit unter 200 Radiolog:innen, die an einer Befragung der European Society of Oncologic Imaging teilnahmen.

Hintergrund

Vorausgegangene Befragungen zeigen: Radiolog:innen und Zuweiser:innen betrachten das strukturierte Befunden grundsätzlich eher positiv. Trotzdem wird es bei Weitem nicht flächendeckend angewendet. Gründe dafür sind:

  • fehlende nationale und internationale Standards zu Befundstruktur und -inhalt
  • technische Aspekte wie zum Beispiel Benutzeroberflächen
  • erforderliche Anpassungen des Workflows von Radiolog:innen.

Eine Online-Umfrage unter Mitgliedern der European Society of Oncologic Imaging (ESOI) hat Gebrauch und Einstellung zum strukturierten Befunden untersucht.

Methode

Die ESOI versandte die Umfrage mit insgesamt 28 Fragen im Sommer 2022 an 799 aktive Mitglieder.

Außer zum Design der von ihnen verwendeten Templates gaben die teilnehmenden Radiolog:innen auch Auskunft darüber, welchen Wert sie dem strukturierten Befunden beimessen – zum Beispiel hinsichtlich Befundqualität, Arbeitsbelastung und Kommunikation mit den Zuweiser:innen.

Wesentliche Resultate

 

Nutzung strukturierter Befundung

Insgesamt nahmen 200 Radiologen aus 51 Ländern an der Umfrage teil. 145/200 (72,5%) stammten aus Europa.

57,0 % von ihnen nutzen aktuell strukturierte Befundung; 38,5% planen dies in Zukunft zu tun.

Die Nutzung strukturierter Befundung war unter den europäischen Teilnehmenden mit 51% weniger verbreitet als unter den außereuropäischen Teilnehmenden (72,2%).

Auswirkungen strukturierter Befundung

Eine Mehrheit der Nutzer strukturierter Befundung gab folgende Auswirkungen der strukturierten Befundung an:

  • deutlich verbesserte Befundqualität (62,3 %)
  • leichterer Vergleich mit früheren Untersuchungen (53,5 %)
  • etwas geringere Fehlerquote (50,9 %)
  • weniger Anrufe/E-Mails von Zuweiser:innen (78,9 %)

mh/ktg
30.08.2024

Sie müssen sich einloggen, um Kommentare zu verfassen.

Ihr direkter Draht zu uns