RöKo 2018 – Weniger Strahlung mit neuer DSCT-Generation

RöKo 2018 – Weniger Strahlung mit neuer DSCT-Generation

Die aktuellste Generation der DSCT-Scanner liefert neue Möglichkeiten zur Anpassung des Röhrenstroms, was zur Strahlenreduktion beitragen kann.

  • Präsentationstag:
    11.05.2018 0 Kommentare
  • Autor:
    if/ktg
  • Sprecher:
    Andreas Bucher, Goethe Universität Frankfurt
  • Quelle:
    Deutscher Röntgenkongress 2018

Im Vergleich zur zweiten Generation von Dual Source CT-Scannern bieten Geräte der dritten Generation Verbesserungen in der automatischen Röhrenstromselektion (ARS) und gleichzeitig flexiblere Einstellmöglichkeiten für den Röhrenstrom – letzteres durch höhere Einstellwerte und feinere Einstellstufen in 10kV-Schritten. Beides könnte zu einer Reduktion der Strahlenbelastung beitragen, vermuteten Andreas Bucher du Kollegen der Goethe Universität in Frankfurt.

Sie hofften, dass dies insbesondere für Krebspatienten, die häufig Untersuchungen im CT absolvieren, einen Nutzen bringt. Um den Vorteil in Zahlen zu bemessen, führten die Frankfurter Forscher eine retrospektive Studie durch, in der sie die Strahlenbelastung bei gynäkologischen CTs an Geräten dritter Generation mit denen an Geräten zweiter Generation verglichen.

Methode

Insgesamt hundert Patienten, die eine gynäkologische CT zum Tumorstaging erhielten, wurden in die Studie retrospektiv einbezogen. Jeweils die Hälfte der Patienten erhielten ihre Untersuchung an einem Scanner der zweiten bzw. der dritten Dual-Source-Generation.

Als Dual-Source Scanner der zweiten Generation stand ein Somatom FLASH zur Verfügung, als Gerät der dritten Generation ein Somatom FORCE. Die Einstellungen wurden auf beiden Geräten möglichst gleich gehalten (ARS für Parenchym, Kollimation 128x0,6) Die Einstellung zur Bildqualität wurde in beiden Scannern mit einer Referenz von 210 mAs bei 120 kV ebenfalls konstant gehalten.

Unterschiedlich war allerdings der Algorithmus zur iterativen Rekonstruktion: Admire in der dritten Generation und Safire in der zweiten Generation, was eine Schwachstelle der Studie darstellt.

Ergebnisse

Der mediane CTDIvol konnte im Vergleich zum Gerät der zweiten Generation mit dem Scanner der dritten Generation um 40 Prozent signifikant gesenkt werden (10,2 mGy*cm vs. 6,1 mGy*cm; p=0,01). Die meisten Untersuchungen mit dem neueren Scanner erfolgten bei 90 kV bzw. 100 kV, während der ältere Scanner aufgrund geringerer Einstellmöglichkeiten vor allem bei 100 kV bzw. 120 kV scannte. Das Signal-Rausch-Verhältnis (SRV) stieg mit dem neueren Gerät nur geringfügig (27,1 vs. 25,2; p=0,08).

Fazit

Die Forscher schlussfolgern, dass das DSCT der dritten Generation trotz niedrigerer Strahlenexposition für die Begutachtung gynäkologischer Tumore eine gute diagnostische Bildqualität liefert.

Diskussion

Was genau hinter der niedrigeren Strahlendosis bei nahezu gleichbleibendem SRV steckt, konnte Bucher den Zuhörern nicht erklären. Vermutlich spiele aber auch die verbesserte Iterative Rekonstruktion des neueren Geräts eine Rolle.

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