ECR 2018 – Ein Leitfaden zur Dosisreduzierung

ECR 2018 – Ein Leitfaden zur Dosisreduzierung

Eine geringere Strahlenbelastung in der pädiatrischen Bildgebung bei gleichbleibend guter, diagnostischer Bildqualität ist möglich. Elly Castellano, The Royal Marsden, London, gab praktische Tipps für den Klinikalltag.

  • Präsentationstag:
    01.03.2018 0 Kommentare
  • Autor:
    biho/ktg
  • Sprecher:
    Elly Castellano, The Royal Marsden, London
  • Quelle:
    ECR 2018

Kinder sind empfindlicher gegenüber ionisierender Strahlung als Erwachsene. In der Pädiatrie ist eine möglichst geringe Strahlendosis daher besonders wünschenswert. Castellano erklärte den ZuhörerInnen Schritt für Schritt, wie sie die pädiatrische Dosis in ihrem Krankenhaus reduzieren können.

Analysieren Sie Ihre Performance

Castellano empfahl die Implementierung eines Dosis-Managementsystems, um die durchschnittliche Strahlendosis verschiedener Anwendungen automatisch zu berechnen und graphisch darstellen zu lassen. Das hilft, Protokolle mit einem hohen CT-Dosisindex (CTDIvol) zu identifizieren und Informationen über Ausreißer zu erhalten. „Sehr wahrscheinlich werden Sie Fehler in Protokollen finden, die Sie korrigieren wollen“, sagte Castellano.

Vergleichen Sie sich mit Anderen

Für die Einordnung des eigenen Krankenhaus ins Dosis-Ranking legte Castellano den ZuhörerInnen die europäischen Diagnostischen Referenzlevels (DRLs) nahe. „Orientieren Sie sich zusätzlich an den Durchschnittswerten der Fachzentren in Ihrer Nähe“, sagte sie. „ Diese verwenden nachweislich niedrigere Strahlendosen als allgemeine Krankenhäuser.“

Drehen Sie an den richtigen Schrauben

Castellano drängte auf indikations-und PatientInnengrößen-spezifische Protokolle. „Nicht alle Indikationen erfordern eine perfekte Bildqualität“, sagte sie. Am Royal Marsden in London wird anhand evidenzbasierter Entscheidungsbäume ermittelt, welches CT-Protokoll für welche Indikation am besten geeignet ist.

Stellschrauben für einen niedrig dosierten CT-Scan

Röhrenspannung

„Wenn Sie keine automatische Strahlenschutzkontrolle an Ihrem CT-Scanner haben, regulieren Sie die Spannung selbst“, sagte Castellano. Sie empfahl 80 kVp für bis zu 10 kg Körpergewicht und 100 kVp für 11 bis 50 kg.

Bildrekonstruktion

Die Iterative Rekonstruktion korrigiert verrauschte Bilder. Je nach Scannertyp kann das elektronische Rauschen des CT-Detektors jedoch die Korrektur überstrahlen – dann ist die resultierende Bildqualität niedriger als erwartet.

Schichtdicke

Castellano empfahl eine geringe Schichtdicke für eine höhere Genauigkeit. Um die Bildqualität gleichbleibend gut zu halten, ist hierbei jedoch ein höherer Röhrenstrom angezeigt.

Patientenpositionierung

Die PatientInnengröße wird aus Röntgenprojektionsbildern berechnet. Daher führt eine falsche Positionierung auf dem CT-Tisch zu einer Fehlberechnung der Patientengröße und möglicherweise zu einer höheren Strahlenbelastung. Während einer Thorax-CT ist es außerdem ratsam, dass der Patient seine Arme außerhalb des Strahlengangs über den Kopf positioniert, da es auch hier sonst zu Fehlberechnungen kommt.

Starten Sie mit kleinen Änderungen

Castellano empfahl, entweder zuerst mit einem niedrigeren Röhrenpotential ohne Dosisreduktion oder mit einer 20-prozentigen Reduzierung des Röhrenstroms zu beginnen. „Schauen Sie sich die Ergebnisse dieser Änderung an und gehen Sie dann den nächsten Schritt,“ sagte sie. „So werden Sie in Ihrem Krankenhaus langfristig eine geringere Strahlenbelastung mit guter, diagnostischer Bildqualität erreichen.“

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