RSNA 2017 – Implantate: Herausforderungen für die MRT
Heutzutage kann die MRT bei vielen Patienten mit Implantaten oder implantierten medizinischen Geräten durchgeführt werden – aber es gibt immer noch Fälle, die besondere Vorsicht erfordern.
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Datum:15.01.2018 2 Kommentare
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Autor:ab/cm
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Sprecher:Frank G. Shellock, University of Southern California, Los Angeles, USA
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Quelle:RSNA 2017
Shellock erklärte, dass seine MRT-Arbeitsgruppe seit 1986 die MRT-Kompatibilität von MRT-Implantaten testet. Er betonte, dass Tests bei Feldstärken von bis zu 7 T durchgeführt wurden, was aufgrund der kürzlich erfolgten FDA-Zulassung von MRT mit 7 T von besonderer Relevanz ist.
MRT: Probleme bei passiven und aktiven Implantaten
Die Bildgebung mit MRT kann eine Reihe von Auswirkungen auf Implantate und implantierte medizinische Geräte haben, einschließlich Magnetfeldinteraktionen, Erwärmung, Induktion von elektrischen Strömen – vor allem bei aktiven Implantaten –, Vibrationen, Dislokation und Betriebsstörungen. Implantate und implantierte medizinische Geräte können wiederum Bildartefakte verursachen. Abhängig von ihren Eigenschaften werden Implantate und Geräte als MR-safe, MR-unsafe oder MR-conditional klassifiziert. Feldstärke, HF-Spule, SAR-Wert, Magnetfeldänderung, Platzierung oder Konfiguration sowie spezielle Sequenzen können alle unter dem Label MR-conditional geregelt werden. Er wies darauf hin, dass ältere Geräte, die bereits vor 2005 klassifiziert wurden, ihr alte Einstufung unter Umständen behalten können.
Beispiele für passive Implantate
Shellock zufolge gibt es bestimmte Merkmale passiver Implantate, die ihre Einordnung in eine der drei Sicherheitskategorien beeinflussen: Implantate aus bioresorbierbaren Materialien sind oft MR-safe, ebenso wie solche aus nichtmetallischen und nichtleitenden Materialien, wie beispielsweise viele Linsenimplantate. Die Lokalisierung eines Geräts kann ebenfalls das Gefahrenpotential für die MRT beeinflussen. Neurovaskulär verwendete Embolisationsspiralen winden sich zu einer engen Kugel zusammen, und daher findet keine Erwärmung statt. Im Gegensatz dazu sind Embolisationsspiralen, die in einer peripheren vaskulären Umgebung verwendet werden, stark elongiert, und aufgrund ihrer beträchtlichen Länge ist eine Erwärmung möglich.
Bei orthopädischen Implantaten hängt die Sicherheit im MRT stark von dem individuellen Implantat ab – viele orthopädische Vorrichtungen sind ferromagnetisch und daher MR-unsafe –, während magnetisch aktivierte orthopädische Vorrichtungen als MR-unsafe eingestuft sein können, wie das PRECISE-System (Nuvasive), oder als MR-conditional, z.B. MAGEC (Nuvasiv).
Bei Implantaten, die als MR-conditional klassifiziert sind, können die vorgeschriebenen Einschränkungen die MRT-Untersuchung erschweren. Im Fall des MAGEC-Systems sind die Bedingungen auf 1,5 T, 3.000 Gauss/cm und einen SAR von 0,5 W/kg beschränkt. Insbesondere die Einschränkung im SAR-Wert ist eine besondere Herausforderung für die erreichbare Bildqualität.
Beispiele für aktive Implantate
Genau wie bei den passiven Implantaten mit der Bezeichnung MR-conditional muss auch bei den aktiven Implantaten den gerätespezifischen Einschränkungen für den Einsatz im MRT besondere Beachtung geschenkt werden. Aktive Implantate mit dem Label MR-conditional umfassen Cochlea-Implantate, tiefe Hirnstimulationssysteme, Systeme zur Stimulation der oberen Atemwege und Herzschrittmacher. Shellock hob Cochlea-Implantate hervor: Diese enthalten einen internen Magneten, der die MRT-Untersuchung erschwert. Der Magnet kann entweder operativ entfernt und vor dem MRT durch einen Dummy ersetzt und anschließend wieder eingesetzt werden, oder es wird ein spezieller Verband benötigt, der eine Neuorientierung des Magneten während des MRT verhindert.
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