RSNA 2022 – Kardiale Photon-Counting-CT mit weniger Kontrastmittel

RSNA 2022 – Kardiale Photon-Counting-CT mit weniger Kontrastmittel

Diagnostische Bilder des Herzens gelingen mit der Photon-Counting-CT schon mit 50% der üblichen iodhaltigen Kontrastmitteldosierung, so zeigt eine Phantomstudie.

  • Präsentationstag:
    28.11.2022 0 Kommentare
  • Autor:
    biho/ktg
  • Sprecher:
    Tilman Emrich, MUSC (Medical University of South Carolina), USA
  • Quelle:
    RSNA 2022

„Mit der Hälfte der üblichen Kontrastmitteldosierung erreichten wir mit der Photon-Counting-CT eine ähnliche Abschwächung und objektiv gute Bildqualität wie mit der CCTA. Erst klinische Validierungsstudien werden jedoch zeigen, ob wir mit einer derartig starken Kontrastmittelreduktion auf dem richtigen Weg sind“, betonte Tilman Emrich, MUSC, USA.

Die kardiale Photon-Counting-CT

Die Photon-Counting-CT liefert Bilder mit höherer zeitlicher Auflösung als die Koronare CT-Angiographie (CCTA) – der Modalität der ersten Wahl bei koronarer Herzkrankheit (KHK). Was die Photon-Counting-CT zusätzlich attraktiv macht, ist die mögliche Einsparung an Kontrastmittel ohne Beeinträchtigung der Bildqualität. „Wir sollten versuchen, so wenig Kontrastmittel wie möglich einzusetzen“, sagte Tilman Emrich, Medical University of South Carolina, USA. Bei der Herzbildgebung an einem Phantommodell reduzierte er schrittweise auf bis zu einem Fünftel der Standarddosierung an Kontrastmittel und bewertete die diagnostische Bildqualität.

Studiendesign

  • Phantom mit dynamischer Kreislaufsimulation (3D-gedruckte Aorta und Koronararterien, Pumpe mit EKG-Simulator)
  • Bolus mit iodhaltigem Kontrastmittel (KM); Reduktion der Standarddosierung durch schrittweise Verdünnung bei gleichbleibendem Injektionsvolumen von 50 ml und einer Injektionsrate von 4 ml/s

KM-Anteil der Standarddosierung

Iodeinbringungsrate (IDR) gI/s

100 % (Standarddosierung)

1,5

75%

1,1

50%

0,7

40%

0,6

30%

0,4

20%

0,3


  • Zielwerte für die diagnostische Bewertung: 350 HU Koronararterienabschwächung und ein Kontrast-Rausch-Verhältnis (CNR) um 70 keV
  • Rekonstruktionen der Bilder in 5 keV-Schritten zwischen 40-70 keV mit virtueller monoenergetischer Bildgebung (VMI)

Ergebnisse

  • 30% der Standarddosierung an KM (420 HU) führte noch zu einer Abschwächung von mehr als 350 HU bei 40 keV
  • 50% der Standarddosierung an KM genügten für ein diagnostisches Kontrast-Rausch-Verhältnis
  • Keine signifikante Bildschärfedifferenz zwischen der Standarddosierung KM (100 %) bei 70 keV und der halben Dosierung bei 40 keV.

Schlussfolgerung

„Wir haben die Machbarkeit der kardialen Photon-Counting-CT an einem dynamischen Phantom gezeigt“, schloss Emrich, „jetzt müssen klinische Studien folgen.“

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