KI erhöht nicht unbedingt Effizienz im klinischen Alltag

KI erhöht nicht unbedingt Effizienz im klinischen Alltag

Eine Literaturanalyse aus Bonn zeigt: Der Einsatz Künstlicher Intelligenz führt nicht automatisch zu einer Beschleunigung von Arbeitsprozessen.

  • Datum:
    14.10.2024
  • Autor:
    J. Schäfer (mh/ktg)
  • Quelle:
    Universitätsklinikum Bonn

Der Einsatz künstlicher Intelligenz (KI) in der Radiologie ist längst Teil des klinischen Alltags. Aber "die weit verbreitete Annahme, dass KI automatisch Arbeitsprozesse beschleunigt, greift oft zu kurz“, so Katharina Wenderott, leitende Autorin einer jetzt in "npj Digital Medicine" veröffentlichten Studie und Doktorandin am Institut für Patientensicherheit (IfPS) des Universitätsklinikums Bonn.

Die Forschenden hatten 48 Studien systematisch überprüft, die den Einsatz von KI-Tools in klinischen Umfeldern untersuchten – insbesondere in der Radiologie und Gastroenterologie.

Von den 33 Studien, die sich mit der Bearbeitungszeit von Arbeitsprozessen befassten, berichteten zwar zwei Drittel über eine Verkürzung der Arbeitszeit, aber die Metaanalysen ergaben keine signifikanten Effizienzgewinne. „Einige Studien zeigten zwar statistisch signifikante Unterschiede, aber diese waren nicht ausreichend, um allgemeine Schlüsse zu ziehen“, so Wenderott.

Darüber hinaus analysierte das Team, wie gut KI in bestehende Arbeitsabläufe integriert wird. Es zeigte sich, dass der Erfolg der Implementierung stark von den spezifischen Rahmenbedingungen und Prozessen vor Ort abhängt. Aufgrund der Heterogenität der Studiendesigns und der eingesetzten Technologien war eine einheitliche Bewertung jedoch schwierig.

Zur Publikation in npj Digital Medicine.

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