MR-gesteuerter hoch-fokussierter Ultraschall bei Tremor und Parkinson

MR-gesteuerter hoch-fokussierter Ultraschall bei Tremor und Parkinson
Hoch-fokussierter Ultraschall bei Tremor und Parkinson: (v. li.) PD Dr. Claus Christian Pieper, Prof. Hans Schild, Dr. Valeri Borger, Prof. Ulrich Wüllner, Veronika Purrer und Prof. Henning Boecker (©Johann Saba/UK Bonn)

Ein System zur Anwendung von MR-gesteuertem, hoch-fokussiertem Ultraschall (MRgFUS) innerhalb des Schädels hat das Universitätsklinikum Bonn in Betrieb genommen. Mit dem neuen Verfahren lässt sich Tremor gezielt und nicht-invasiv behandeln. Es ist in Deutschland das erste Gerät dieser Art.

  • Datum:
    13.04.2018
  • Autor:
    I. Väth (mh/ktg)
  • Quelle:
    Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn

Wer unter einem schweren therapieresistenten essentiellen Tremor oder Parkinson-Tremor leidet, kann sich in Bonn mit dieser Methode behandeln lassen. Für eine deutschlandweit erste Studie sind Patienten mit ausgeprägtem Tremor gesucht, die auf verschiedene Therapiemethoden nicht angesprochen haben. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft fördert das Verfahren mit mehr als einer Million Euro.

Bei dem neuen Verfahren erhitzen fokussierte hochintensive Schallwellen von außen diejenigen Areale im Gehirn, die für den essentiellen Tremor oder Tremor bei Parkinson verantwortlich sind. Für die notwendige hochpräzise Lokalisation sorgt die mit Hilfe der MRT gesteuerte Neuronavigation. Unter MR-Kontrolle wird die Temperatur am Zielpunkt bis auf etwa 55 bis 60 Grad Celsius gesteigert.

Dem großen Vorteil der Nicht-Invasivität steht der Nachteil gegenüber, dass die Inaktivierung des Hirngewebes anders als bei der Tiefenhirnstimulation nicht reversibel ist. „Es ist eine Alternative, da viele Patienten vor dem Öffnen des Schädels und der Vorstellung von ‘Elektroden im Kopf’ zurückschrecken“, so Prof. Dr. Ullrich Wüllner, Leiter der Sektion Bewegungsstörungen an der Klinik für Neurologie des Universitätsklinikum Bonn.

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