Minimalinvasive OP: Zugang bildbasiert besser planen

Minimalinvasive OP: Zugang bildbasiert besser planen
©Koziel/TUK

Wissenschaftler aus Kaiserslautern arbeiten an einer Software, mit der sich verschiedene Zugangskanäle für minimalinvasive Eingriffe miteinander vergleichen und Risiken diskutieren lassen.

  • Datum:
    20.11.2018
  • Autor:
    M. Löw (mh/ktg)
  • Quelle:
    TU Kaiserslautern

Um bei komplexen minimalinvasiven Eingriffen den besten Zugang zu finden, nutzen Ärzte verschiedene bildgebende Verfahren. Informatiker der TU Kaiserslautern entwickeln eine Software, die Ärzten künftig helfen soll, sich einfacher auf solche Operationen vorzubereiten.

Um etwa bei onkologischen Eingriffen am Gehirn den Zugang zu finden, der möglichst wenig zerebrales Gewebe schädigt, nutzen sie MR- oder computertomographische Bilder, die vor der Operation aufgenommen werden. „Diese Daten werden im klinischen Alltag oft Schicht für Schicht begutachtet, jedoch ist es mit dieser Technik oft schwer nachzuvollziehen, in welchen Gewebsschichten es einen geeigneten Operationskanal geben könnte“, erläutert Dr. Christina Gillmann, TU Kaiserslautern.

Ein neues Verfahren, an dem Gillmann und ihr Team arbeiten, könnte hier Abhilfe schaffen: Es ermöglicht Medizinern, ihre Operationen intuitiv zu planen. „Das Computerprogramm zeigt die einzelnen Gewebeschichten an, die von einem Operationskanal betroffen sind“, sagt die Informatikerin. „Dabei lassen sich verschiedene Kanäle miteinander vergleichen und Risiken diskutieren.“ Auf diese Weise können Ärzte auch mögliche Komplikationen erkennen, die bei der Operation auftreten könnten. „Das OP-Team könnte somit beispielsweise besprechen, welcher Weg beim einzelnen Patienten der sinnvollste ist“, so Gillmann weiter.

Als Datengrundlage für ihr Verfahren setzen die Informatiker auf verschiedene medizinische Bilder. Mit ihren eigenen Rechenverfahren werten sie diese Bilddaten neu aus. „Wir können die einzelnen Gewebeschichten visuell voneinander trennen und darstellen, so dass es einfacher ist zu sehen, an welchen Stellen ein Operationskanal verlaufen soll“, erläutert Gillmann. Ihre Technik gestalten die Forscher so, dass sie für Chirurgen einfach in der Handhabung ist.

Die Software ist noch im Entwicklungsstadium. „Bis sie zum Einsatz kommt, wird es noch ein paar Jahre dauern“, so die Informatikerin weiter. Die Kaiserslauterer Forscher arbeiten eng mit dem Premier Health Krankenhaus in Dayton/Ohio zusammen.

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