Skoliose: Videorasterstereographie als Alternative zum Röntgen?

Skoliose: Videorasterstereographie als Alternative zum Röntgen?

Das IQWiG untersucht derzeit, inwieweit sich die Videorasterstereographie als Ersatz für das Röntgen zur Verlaufskontrolle von Skoliosen eignet.

  • Datum:
    21.02.2019
  • Autor:
    A.-S. Ernst (mh/ktg)
  • Quelle:
    Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG)

Für die Untersuchung der Skoliose gibt es neben dem Röntgen auch eine strahlungsfreie Bildgebungsmethode, die Videorasterstereographie. Im Auftrag des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) haben Wissenschaftlerinnen der Universität Duisburg-Essen nun untersucht, ob dieses bildgebende Verfahren geeignet ist, die Röntgenaufnahme in der Nachsorge zu ersetzen.

Den vorläufigen Ergebnissen zufolge sind die beiden Verfahren prinzipiell nur schwer vergleichbar und die verfügbaren Studienergebnisse zudem wenig aussagekräftig. Der Videorasterstereographie bescheinigen die Autorinnen dennoch das „Potenzial für einen medizinischen Nutzen“, da sie zumindest für die Kontrolle im Krankheitsverlauf alternativ angewendet werden könnte und die überwiegend jungen Patientinnen und Patienten so seltener risikobehafteter Röntgenstrahlung ausgesetzt würden. Die unmittelbaren Kosten sind allerdings deutlich höher.

Schwache Studienlage

Die Wissenschaftlerinnen konnte keine Studien identifizieren, die in einem direkten Vergleich untersuchten, welches der beiden bildgebenden Verfahren – Röntgen oder Videorasterstereographie – zu einer zuverlässigeren Diagnose und anschließend auch zu besseren Behandlungsergebnissen führt.

Auch Studien, die das Kosten/Nutzen-Verhältnis untersuchen, fehlen bislang. Eine 3D-Videorasterstereographie ist mit rund 150 Euro teurer als eine Röntgenaufnahme, die rund 67 Euro kostet – jeweils inklusive der erstattungsfähigen ärztlichen Leistungen. Im Unterschied zum Röntgen wird die Videorasterstereographie von den gesetzlichen Krankenkassen bislang nicht erstattet.

Linienraster auf den Rücken projiziert

Bei der Videorasterstereographie projiziert eine Lichtquelle ein Linienraster auf den Rücken. Dieses Raster wird von einer Kamera aufgezeichnet und die Linienkrümmungen werden mithilfe einer Software analysiert, die daraus ein dreidimensionales Abbild der Oberfläche, einen „virtuellen Gipsabdruck“ generiert.

IQWiG bittet um Stellungnahmen und Themen-Vorschläge

Interessierte Personen und Institutionen können nun bis zum 18. März 2019 schriftliche Stellungnahmen zum vorläufigen Basisbericht „Videorasterstereographie bei idiopathischer Skoliose“ beim IQWiG einreichen.

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