Vorbehandlung mit ASS und Statinen schwächt Herzinfarkt ab

Vorbehandlung mit ASS und Statinen schwächt Herzinfarkt ab
Abb.: E.M. Pasieka

Mit ASS und Statin vorbehandelte Patienten zeigen bei der ersten Untersuchung nach einem kardialen Ereignis niedrigere Kreatinkinase- und Troponinwerte sowie die höhere Linksherz-Auswurf-Fraktion.

  • Datum:
    13.09.2018
  • Autor:
    E. Fleck (mh/ktg)
  • Quelle:
    Dt. Gesellschaft für Kardiologie - Herz- und Kreislaufforschung e.V.

Bei Patienten, die erstmals einen Herzinfarkt oder eine instabile Angina pectoris erleiden, hat eine Vorbehandlung mit dem Thrombozytenaggregationshemmer Azetylsalizylsäure oder Blutfettsenkern vom Typ der Statine, ganz besonders aber deren Kombination, einen positiven Einfluss auf Krankheitszeichen und -symptome, Infarktgröße, Herzfunktion und Ausmaß der Entzündung. Das berichteten Schweizer Kardiologen auf dem Europäischen Kardiologiekongress Ende August in München.

Forscher der Universitäten Bern, Genf, Lausanne und Zürich untersuchten 1.639 Patienten mit erstem akuten Koronarsyndrom und unterteilten diese in vier Gruppen:

  1. Patienten ohne Plättchen-hemmende oder Cholesterin-senkende Behandlung vor dem ACS
  2. Nur mit ASS vorbehandelte Patienten
  3. Nur mit Statinen vorbehandelte Patienten
  4. Mit Statinen und ASS vorbehandelte Patienten

Die Studienteilnehmer wurden mittels Laborwerten, EKG und Bildgebung umfassend untersucht.

Fazit: Die Häufigkeit eines ST-Streckenhebungsinfarkt (STEMI) – der vergleichsweise schwereren Form des Herzinfarkts – betrug 64 Prozent in der Gruppe ohne jedes Medikament, 45 Prozent in der ASS-Gruppe, 52 Prozent in der Statin-Gruppe und 40 Prozent in der ASS/Statin-Gruppe. Mit ASS und Statin vorbehandelte Patienten zeigten bei der ersten Untersuchung nach dem Ereignis die besseren Blutwerte (niedrigere Kreatinkinase und Troponin) sowie die höchste Linksherz-Auswurf-Fraktion und damit bessere Herzfunktion im Vergleich zu den anderen Gruppen.

ESC Abstract Nr. 81688 – Weidmann et al.: Influence of pretreatment with aspirin or statins or both on clinical presentation as well as infarct size and inflammation in patients with de novo acute coronary syndromes

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