Bundesweite Studie zum Nutzen der PET bei 'unklarer Demenz'

Bundesweite Studie zum Nutzen der PET bei 'unklarer Demenz'

Ein bundesweites Konsortium wird erforschen, ob PatientInnen mit Demenz unklarer Ursache von einer Untersuchung des Gehirns mittels Amyloid-PET profitieren. Auftraggeber ist der Gemeinsame Bundesausschuss.

  • Datum:
    10.02.2022
  • Autor:
    M. Neitzert (mh/ktg)
  • Quelle:
    Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen e.V.

Bei Menschen mit einer Demenzerkrankung unklarer Ursache ist der Nutzen der Amyloid-PET bislang nicht hinreichend belegt. Deshalb werden solche bildgebenden Untersuchungen von den Krankenkassen im Allgemeinen nicht bezahlt.

Entscheidungsgrundlagen für G-BA schaffen

Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat nun ein bundesweites Konsortium unter Federführung des Deutschen Zentrums für Neurodegenerative Erkrankungen e.V. (DZNE) beauftragt zu untersuchen, ob PatientInnen mit Demenz unklarer Ursache von einer Untersuchung des Gehirns mittels Amyloid-Positronen-Emissionstomographie (Amyloid-PET) profitieren.

Die Studienergebnisse sollen dem G-BA ermöglichen, über Nutzen und Notwendigkeit solcher Untersuchungen zu entscheiden. Das Votum hätte Auswirkungen auf die Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung.

Rund ein Drittel der Demenzen mit unklarer Ursache

In Deutschland erkranken jedes Jahr rund 300.000 Menschen an Demenz. Bei mehr als 100.000 von ihnen – so Schätzungen – bleibt unklar, ob der Auslöser die relativ häufige Alzheimer-Erkrankung ist oder eine andere aus dem Spektrum der Demenzerkrankungen. Die Studie hat das Ziel, solche unbestimmten Diagnosen zu präzisieren. Dafür sollen mehr als 1.100 Menschen mit einer Demenz unklarer Ursache in die Untersuchungen eingeschlossen werden. Geprüft wird dabei der Nutzen der Amyloid-PET: Mit diesem bildgebenden Verfahren lassen sich im Gehirn die für eine Alzheimer-Erkrankung typischen Amyloid-Plaques nachweisen.

Bundesweite Zusammenarbeit

Unter der Federführung des DZNE werden bundesweit 24 Studienzentren an Universitätskliniken sowie Einrichtungen aus dem niedergelassenen Bereich mitwirken. Darüber hinaus engagieren sich Fachgesellschaften aus den Bereichen Neurologie, Nuklearmedizin und Radiologie im wissenschaftlichen Beirat des Projekts. Ein technischer Beirat und Vertreter der Industrie unterstützen bei technischen Aspekten.

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