Schnelles MRT-Protokoll für das Prostatakrebs-Screening

Schnelles MRT-Protokoll für das Prostatakrebs-Screening

Die diagnostische Performance eines auf fünf Minuten verkürzten MRT-Protokolls entspricht der eines vollständigen Untersuchungsprotokolls. Das verkürzte Protokoll eignet sich daher als Screening-Verfahren.

  • Datum:
    16.01.2018 2 Kommentare
  • Journal:
    Invest Radiol. Epub 2017 Oct 26
  • Titel:
    Implementation of a 5-Minute Magnetic Resonance Imaging Screening Protocol for Prostate Cancer in Men With Elevated Prostate-Specific Antigen Before Biopsy
  • Autor:
    Weiss J et al.
    Zur Originalstudie

Eine multiparametrische Magnetresonanztomographie (mpMRT) ist das übliche bildgebende Verfahren bei Prostatakrebs. Die Kombination aus T2-gewichteten, diffusionsgewichteten (DW) und dynamischen, Kontrast-verstärkten Sequenzen benötigt jedoch 30 Minuten zur Durchführung und ist damit nicht für das schnelle Screening von Patienten geeignet.

In einer prospektiven Studie untersuchte Jakob Weiss von der Universität Tübingen mit KollegInnen daher die Eignung eines verkürzten MRT-Protokolls für das Prostatakrebs-Screening.

Methode

Weiss et al. schlossen 52 Patienten mit erhöhten PSA-Werten (Prostataspezifisches Antigen) in ihre Studie ein. Alle Patienten erhielten eine 30-minütige mpMRT-Untersuchung nach PI-RADS- Empfehlungen (Prostate Imaging Reporting and Data System) und einen verkürzten, fünfminütigen Scan. Letzterer basierte auf simultaner Mehrschicht-Diffusionsbildgebung (DW-EPISMS).

Zwei verblindete BefunderInnen werteten die Bilder unabhängig voneinander aus:

  1. Nur die axialen T2-gewichteten Bilder des mpMRT und die DW-EPISMS-Bilder
  2. Alle Bilder der mpMRT-Untersuchung

Weiss et al. verglichen die diagnostische Performance der beiden Protokolle, wobei das mpMRT-Standardprotokoll als Referenz diente.

Ergebnisse

Die Bilder des verkürzten Screening-Protokolls genügten für eine Diagnose nach PI-RADS-Kriterien. Die Spezifität und Sensitivität des Screening-Protokolls reichte zu 100 Prozent an die des mpMRT-Protokolls heran.

Fazit

Ein von 30 auf fünf Minuten verkürztes Screening-Protokoll könnte aufgrund seiner gleich guten diagnostischen Performance als Prostatakrebs-Screening Verfahren etabliert werden. Dadurch können die Untersuchungsdauer verkürzt und die Zahl der untersuchten Patienten erhöht werden.

Die Studie enthielt jedoch keine histologischen Analysen. Die Ergebnisse der Bildgebung konnten daher nicht mit histologischen Befunden abgeglichen werden.

anho/ktg
16.01.2018

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