RSNA 2023 – Neue Techniken für die Mamma-MRT: Ultrafast Imaging

RSNA 2023 – Neue Techniken für die Mamma-MRT: Ultrafast Imaging

Die ultraschnelle Mamma-MRT zeichnet sich durch eine sehr kurze Akquisitions- und Befundungszeit aus. Wie sie hilft, maligne von gutartigen Läsionen zu unterscheiden, erläutert Ritse Mann, Radboud UMC Nijmegen, Niederlande.

  • Präsentationstag:
    28.11.2023 0 Kommentare
  • Autor:
    mh/ktg
  • Sprecher:
    Ritse Mann, Radboud UMC Nijmegen, Niederlande
  • Quelle:
    RSNA 2023

Die meisten Mamma-Tumoren reichern schon sehr früh Kontrastmittel an – innerhalb von 12 Sekunden nach der Aorta descendens.
Die ultraschnelle Mamma-MRT kann dazu beitragen, maligne von gutartigen Läsionen zu unterscheiden.

Standard- und verkürzte Protokolle für die Mamma-MRT

Die Akquisitionszeit eines 'State of the Art'-Protokolls für die Mamma-MRT beträgt 15 bis maximal 20 Minuten. Es umfasst auch die diffusionsgewichtete Bildgebung (DWI) vor der Kontrastmittelgabe.

Verkürzte („abbreviated“) Protokolle reduzieren die Bildgebung auf kurze Prä- und Post-Kontrastsequenzen sowie eine Maximalintensitäts-Projektion. Sie lassen sich innerhalb weniger Minuten aufnehmen und sehr schnell befunden. Die Befundung von 20 bis 30 solcher Untersuchungen pro Stunde ist realistisch, so Mann.

Besonderheit der Gefäße von neuen kleinen Tumoren

Neu entstandene, sehr kleine Tumoren weisen noch keine Neovaskularisierung auf. Ein Tumor, der größer als 2 mm ist, kann aber nur wachsen, wenn er von neuen Gefäßen versorgt wird. Diese neuen Gefäße sind im Vergleich zu normalen Gefäßen größer und auch durchlässiger. Aus diesen weniger dichten Gefäßen tritt ein Teil des Kontrastmittels in das Tumorinterstitium aus. Dies führt zu einer sehr frühen und schnellen Kontrastmittelanreicherung des Tumors.

Protokoll für die ultraschnelle dynamische Mamma-MRT

Die ultraschnelle dynamische MRT macht sich dieses schnelle Tumor-Enhancement zunutze. Um zu erfassen, wie schnell das Kontrastmittel extravasiert und wieder ausgewaschen wird, wird eine schnelle Sequenz benötigt: Viewsharing-Sequenzen (TWIST) ermöglichen eine hohe zeitliche wie auch räumliche Auflösung.

Bei der ultraschnellen MRT ist die Zeit bis zur Anreicherung maßgeblich. "Das Erste, was man sieht, ist auch das, was entscheidend ist", sagt Mann. "Die meisten Brustkrebse reichern früher als 12 Sekunden nach der Aorta descendens an, ungefähr nach 5 bis 10 Sekunden."
Ultraschnelle Mamma-MRT: Kontrastmittel-Einstrom

Kontrastmittel-Einstromkurve als zusätzlicher Indikator

Die serielle Datenerfassung liefert eine zeitaufgelöste Darstellung des Kontrastmittel-Einstroms. Die Auswertung der Einstromkurve hilft bei der Differenzierung: Je steiler die Kurve, desto wahrscheinlicher ist eine maligne Erkrankung. Entscheidend ist die maximale Steigung der Einstromkurve. "Dies ist ein ziemlich genaues Instrument zur Unterscheidung zwischen gutartigen und malignen Läsionen. Aber natürlich darf man die Morphologie nicht vergessen,“ so Mann.

Vorschlag für ein Screening-Protokoll

Für das Brustkrebs-Screening schlug Mann ein Protokoll vor, das eine T1-Bildgebung vor und nach der Kontrastmittelgabe und dazwischen eine ultraschnelle Bildgebung kurz nach der Kontrastmittelgabe umfasst. Dies sei in etwa das, was Christiane Kuhl, Universität Aachen, als "abridged Protocol" bezeichne. (RSNA 2023, T6-CBR07B).

Background Parenchymal Enhancement (BPE) und Bewegungsartefakte

Das Background Parenchymal Enhancement (BPE) kann Brustkrebs verdecken. Da die ultraschnelle Bildgebung aber sehr früh durchgeführt wird, reduziert sich das BPE. Dadurch erhöht sich die Sensitivität der MRT für die Erkennung von Brustkrebs.

Außerdem verfügt die ultraschnelle MRT über eine "inhärente Bewegungskorrektur", so Mann, die Bilder seien schärfer.

Zusammenfassung

  • Die meisten Mammatumoren zeigen Enhancement innerhalb von 12 Sekunden nach der Aorta descendens.
  • Die ultraschnelle Mamma-MRT kann dazu beitragen, maligne von gutartigen Läsionen zu unterscheiden.

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