RSNA 2024 – CT-Untersuchungen nachhaltiger durchführen
Multi-Patient-Systeme, spritzenlose CT-Injektoren und das Recycling iodhaltiger Kontrastmittel bieten nachhaltige Lösungen und senken Kosten. Ein Praxistest aus Texas zeigt, wie dies erfolgreich umgesetzt werden kann.
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Präsentationstag:04.12.2024 0 Kommentare
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Autor:biho/ktg
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Sprecher:Lakshmi Ananthakrishnan, Universität Texas, Southwestern Medical Center
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Quelle:RSNA 2024
Hintergrund
Bei der diagnostischen Bildgebung fällt eine erhebliche Menge an unverbrauchtem Kontrastmittel sowie Verpackungs- und Einwegmaterialien an. Lakshmi Ananthakrishnan, Universität Texas, Southwestern Medical Center, und Kolleg:innen setzten sich zum Ziel, ihren iodhaltigen Kontrastmittelverbrauch innerhalb eines Jahres um die Hälfte zu reduzieren.
Reduzierung von iodhaltigen Kontrastmitteln und Verbrauchsmaterialien
1. Multi-Patient-Systeme
Multi-Patient-Systeme mit größeren Kontrastmittel-Flaschen fassen 500-ml und sorgen für weniger Verpackungsmaterial und weniger unbenutzte Kontrastmittelreste. Vor der Umstellung nutzte das Universitätsklinikum Flaschen mit nur 100 ml Volumen. Bei der Umstellung auf Multi-Patient-Systeme konnten Ananthakrishnan et al. die ungenutzte Kontrastmittelmenge pro Injektion um durchschnittlich fast 90 % (12,6 ml) reduzieren. In nur vier Monaten erzielten sie damit eine Kosteneinsparung von über 9.000 US-Dollar.
Wenn die CT-Scanner jedoch nicht rund um die Uhr bespielt werden, erhöht sich der Verbrauch an Kontrastmittel deutlich, denn: Nach acht Stunden muss das Kontrastmittel in den geöffneten Flaschen entsorgt werden.
In Europa sind Multi-Patient-Systeme mit größeren Kontrastmittel-Flaschen schon seit Jahren gängige Praxis. [Anmerkung d. V.] |
2. Spritzenlose CT-Injektoren
Die Uniklinik stellte teilweise von Doppelkopf-Injektoren auf spritzenlose Injektoren um. Damit reduzierten sich die Kosten für Verbrauchsmaterialien – Spritzen und Schläuche – auf etwas weniger als die Hälfte.
3. Recycling iodhaltiger Kontrastmittel
Bis zum Recycling-Versuch landeten Kontrastmittelrückstände im Klinikabfall. Innerhalb von zehn Monaten sammelte eine ambulante Einrichtung des Krankenhauses fast 20 Liter ungenutztes Kontrastmittel in Behältern, die vom Hersteller zur Verfügung gestellt worden waren. Das gesammelte Kontrastmittel wurde recycelt.
In Deutschland werden iodhaltige Kontrastmittel-Rückstände aus produzierenden Betrieben bereits häufig gesammelt und recycelt. Auch Bayer Vital bietet den Abholservice für iod- und gadoliniumhaltige Kontrastmittelreste an: Das kostenfreie Programm heißt re:contrast. [Anmerkung d. V.] |
Fazit
Ananthakrishnan bewertete die Umwelt- und Kostenvorteile von Multi-Patient-Systemen, spritzenlosen Injektoren und Kontrastmittel-Recycling positiv. Der Uniklinik gelang eine wesentliche Reduzierung von Kontrastmittelmengen und Verbrauchsmaterialien.