RSNA 2024 – MR-Angiographie: Die Grundstruktur

RSNA 2024 – MR-Angiographie: Die Grundstruktur

Die Bright Blood MRA für die Darstellung des Gefäßlumens – welche Basisüberlegungen bei den Sequenzen für die Technik eine Rolle spielen, erläuterte Vineta Ojha, New Delhi, auf dem RSNA 2024.

  • Präsentationstag:
    03.12.2024 0 Kommentare
  • Autor:
    kf/ktg
  • Sprecher:
    Vineta Ojha, All India Institute of Medical Sciences, New Delhi, Indien
  • Quelle:
    RSNA 2024

MRA Stammbaum

Ojha kategorisierte zunächst die wichtigsten MRA Techniken mittels einer Art Stammbaum, bevor Sie vor allem auf die Bright Blood Methoden einging.

Übersicht der MRA-Techniken

FSE = Spin-Echo mit Fettsättigung
DIR = Double Inversion Recovery
SWI = Suszeptibilitätsgewichtete Bildgebung
RF = Radiofrequenz
TOF = Time of Flight
QUISS = Quiescent Interval Slice Selective
bSSFP = balanced Steady-State-Free-Precession
ASL = Arterial Spin Labelling
IDIR = Inflow Dependent Inversion Recovery
Gated FSE = Gated Fast Spin Echo


Bright Blood mit Kontrastmittel

Die kontrastverstärkte MRA (ceMRA) ist die am häufigsten genutzte Methode, so Ohja. Die wichtigsten Gründe dafür sind

  1. ihre hohe räumliche Auflösung, die auch die Darstellung kleiner Gefäße erlaubt,
  2. die hohe zeitliche Auflösung in der multiphasischen Bildgebung, die Aussagen über den arteriellen und den venösen Flow zulässt und sich damit zum Beispiel für die Diagnostik vaskuläre Malformationen eignet,
  3. die Möglichkeit, die Flussdynamik in den Gefäßen in Echtzeit darzustellen.

Zudem entstehen in der ceMRA normalerweise wenig Artefakte. Außerdem lässt sich unabhängig vom Verlauf der Gefäßrichtung zur Bildebene eine hohe Signalintensität erreichen.

Drei wichtige Parameter

Drei Parameter sind für die ceMRA vor allem bedeutend:

  1. Das i.v. Kontrastmittel: Gadoliniumbasiertes Kontrastmittel verkürzt die T1-Zeit des Blutes von 1200ms auf 50ms: In der T1-Wichtung imponiert Blut also sehr hell. Der Effekt ist allerdings dosisabhängig: Ist die Dosis zu hoch, entsteht eine T2*-Verkürzung und das Signal schwächt sich abrupt ab, es kommt zum Signal-Dropout. „Es ist also wichtig, die optimale Gadolinium-Konzentration einzusetzen“, so Ohja.
  2. Bolus Timing: Das Timing des Bolus muss so gesetzt werden, dass das Peak Enhancement in dem Gefäß erreicht wird, das betrachtet werden soll. Meist steht die Befundung von Arterien im Fokus – bei Venen kommt ein entsprechender Delay hinzu. Die Injektionsrate liegt typischerweise bei 1ml/s.
  3. Scan-Sequenz und -Parameter: Die von Ohja am häufigsten genutzte Sequenz ist das Spoiled Gradientenecho (FLASH/T1-FFE/SPGR).

Die Repetitionszeit (TR) sollte mit 3-6ms und die Echozeit (TE) mit 1-2ms so kurz wie möglich gewählt werden. Der Flipwinkel sollte zwischen 25 und 45 Grad liegen, um in den Gefäßen ein optimales Signal zu erzeugen.

Time Resolved MRA

Um die Scanzeit der MRA zu beschleunigen, empfiehlt Ohja die parallele Bildgebung und Time-Resolved Imaging (TWIST/TRICKS/4D TRAK/FREEZE FRAME). Beide Methoden verringern die Zahl der phasencodierenden Schritte.

Insgesamt ist bei der kontrastverstärkten MRA das richtige Timing der wichtigste Parameter für hochwertige Bilder.

MRA ohne Kontrastmittel

Hier existieren eine Reihe unterschiedlicher Techniken. Das Grundprinzip besteht darin, das Signal des Bluts zu nutzen und es hell erscheinen zu lassen, während das Hintergrundgewebe supprimiert wird.

Bei bestimmten Patient:innengruppen kann die MRA ohne Kontrastmittel ihre Vorteile ausspielen: neben weniger Kosten ist dies die Elimination von Risiken für Personen mit starker Nierenschädigung, für Schwangere und Personen mit Kontrastmittelreaktionen. Auch für wiederholte MRA im Verlauf der Nachsorge bietet die MRA ohne Kontrastmittel Vorteile. Mit den neuen Techniken lassen sich die Untersuchungen schneller als früher und mit guter Bildqualität durchführen.

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