Wahrnehmungsorgan von Fischen im Mikro-CT

Wahrnehmungsorgan von Fischen im Mikro-CT
Auf dieser mittels Mikro-Computertomographie erzeugten Darstellung sind die blau eingefärbten Seitenlinienkanäle der Orfe gut zu erkennen (® Dr. Hendrik Herzog)

Die Mikro-Computertomographie zeigt das Seitenlinienorgan, mit dem Fische Strömungsveränderungen durch Beute, Artgenossen und Räuber wahrnehmen.

  • Datum:
    04.05.2017
  • Autor:
    J. Seiler (mh/ktg)
  • Quelle:
    Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
Wissenschaftler der Universität Bonn schufen das erste wirklichkeitsgetreue, dreidimensionale Computermodell des Seitenliniensystems, an dem sie die exakten Strömungsverhältnisse des umgebenden Wassers berechneten. „Wir konzentrierten uns auf den Kopf des Fisches, weil dort das Seitenlinienorgan des Fisches besonders komplex ausgebildet ist“, berichtet Dr. Herzog vom Institut für Zoologie.

Grundlage für die aufwendige 3D-Rekonstruktion waren drei unterschiedliche Bildgebungsmethoden: Ein erstes 3D-Modell der Fischoberfläche entstand aus 350 Fotos aus unterschiedlichen Perspektiven. Die Kanäle und Sensoren des Seitenlinienorgans wurden zuvor angefärbt, um diese Strukturen gut erkennen lassen. Anschließend wurde der Datensatz optimiert, indem der Fischkopf mit einem viel höher auflösenden Laserscanningverfahren digitalisiert wurde.

Um auch das Innere des Fischeszu erfassen, nutzten die Forscher als dritte Methode einen Mikro-Computertomographen. Dank Kontrastmittels ließen sich Weichteile auch mit diesem Verfahren abbilden. Am Ende flossen Daten aus allen drei Verfahren in das wirklichkeitsgetreue Modell des Seitenlinienorgans ein.

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