Dresden: KI optimiert MRT-gestützte MS-Verlaufskontrolle
Konsequent standardisierte 3D-MRT-Aufnahmen erfassen kleinste, durch Multiple Sklerose bedingte zerebrale Veränderungen.
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Datum:26.01.2022
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Autor:H. Ostermeyer (mh/ktg)
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Quelle:Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden
Die am Dresdner Uniklinikum angewandte Verlaufs- und Therapiekontrolle ihrer MS-PatientInnen nutzt konsequent standardisierte 3D-MRT-Aufnahmen, um kleinste Veränderungen des zerebralen Zustands und des Volumenverlustes individuell zu erfassen.
Künstliche Intelligenz trägt dazu bei, die Präzision des Analyseverfahrens kontinuierlich zu erhöhen: Das Dresdner Team gehört zu den weltweit ersten Nutzern des Software-Prototyps 'MS PATHS Image Evaluation' (MSPie), an dessen Entwicklung es auch beteiligt ist. MSPie wertet standardisierte Daten der MRT-Bildgebung automatisiert aus. Die Software soll jedoch nicht die Neuroradiologin oder den Neuroradiologen bei der Auswertung ersetzen, sondern sie bei der Beurteilung der MS-Krankheitsaktivität unterstützen.
„Vieles war im Unbestimmten-Undefinierbaren, allein der Bildeindruck des Neuroradiologen zählte“, sagt Prof. Tjalf Ziemssen, Gründer und Leiter des MS-Zentrums an der Klinik für Neurologie. „Sowohl die entzündlichen Prozesse als auch der Gewebeuntergang lassen sich nun gezielt und entschieden behandeln, weil sie durch präzise quantitative Messung bestimmt und somit frühzeitig erkannt werden können.“
Langfristiges Ziel ist der flächendeckende Einsatz eines Standard-MRT-Protokolls für die Verlaufskontrolle der MS.