MR-kompatibles Ultraschallsystem erleichtert Biopsien
Ein System, das Ultraschall- und MRT-Bilder gleichzeitig erfassen kann, haben Fraunhofer-Forscher entwickelt.
-
Datum:07.11.2019
-
Autor:B. Widmann (mh/ktg)
-
Quelle:Fraunhofer-Gesellschaft
Wenn bei Tumorverdacht eine Biopsie nötig wird, ist die MRT zunehmend die Bildgebungsmethode der Wahl. Mit dem MR-kompatiblen Ultraschallsystem lassen sich Ultraschalldaten parallel zu den MR-Daten aufnehmen und einander zuordnen. Somit erhält der Arzt zur passenden aktuellen Atemlage MR-Daten, auch wenn der Patient sich nicht mehr im MR-Scanner befindet. Der Chirurg kann so mittels Ultraschall und MR-Kontrast die Führung der Nadel unter Echtzeitbildgebung ausserhalb des MRT planen. Dadurch ist nur noch ein initialer MR-Scan nötig und die Biopsie kann mit Ultrachall-Echtzeitbildgebung und MR-Kontrast sicher durchgeführt werden.
Der herkömmliche Ablauf einer Biopsie ist zeitaufwändig: "Bisher wird der Patient für eine erste Aufnahme in den Tomographen gefahren. Im Anschluss plant der Arzt die Biopsie außerhalb des Geräts. Dabei legt er den Stichkanal fest und führt die Nadel etwas in den Patienten ein. Bei einem zweiten Scan wird die Lage der Nadel kontrolliert. Auf diese Weise führt der Chirurg die Nadel sukzessive immer weiter ein, wobei jedes Mal ein erneuter Scan erforderlich ist, um deren Lage zu kontrollieren", beschreibt Marc Fournelle, Wissenschaftler am Fraunhofer-Institut für Biomedizinische Technik IBMT.
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung BMBF fördert das Vorhaben mit 1,4 Mio. Euro. Es läuft bis Ende 2019. Die ForscherInnen präsentieren einen ersten Demonstrator des Systems vom 18. bis 21. November 2019 auf der Messe MEDICA in Düsseldorf.