MS-Zentrum konzipiert ‚Digitalen Zwilling‘ seiner PatientInnen

MS-Zentrum konzipiert ‚Digitalen Zwilling‘ seiner PatientInnen
Entwurf der Zukunftsvision eines Dashboards für die multidimensionale Ganganalyse bei Multipler Sklerose (©MS Zentrum Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden)

Als ‚Digitaler Zwilling‘ wird in der Medizin ein digitales Abbild eines erkrankten Menschen bezeichnet. Das Multiple-Sklerose-Zentrum am Uniklinikum Dresden macht sich diesen Ansatz für die Versorgung ihrer PatientInnen zunutze.

  • Datum:
    17.05.2021
  • Autor:
    H. Ostermeyer (mh/ktg)
  • Quelle:
    Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden

Das MS-Zentrum an der Klinik für Neurologie des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus Dresden sammelt das MS-Zentrum seit rund zwanzig Jahren kontinuierlich Daten von MS-PatientInnen. Dokumentiert werden nicht nur die Ergebnisse klinischer Untersuchungen, sondern auch zahlreiche außerhalb der Klinik erhobene Daten. Dazu gehört die Tablet-gestützte Abfrage subjektiver Symptomen ebenso wie von den Betroffenen selbst vorgenommene Tests zu Konzentration, Gehfähigkeit, Sehfähigkeit und Geschicklichkeit der Hände.

Digitales Abbild eines erkrankten Menschen

Als ‚Digitaler Zwilling‘ wird in der Medizin ein digitales Abbild eines erkrankten Menschen bezeichnet. Das Konzept ermöglicht es den Behandelnden, persönliche Krankengeschichten und den individuellen Gesundheitszustand zu simulieren. Diese Grundlage ermöglicht ein individuelles Krankheitsmanagement. So lässt sich beispielsweise die individuelle Medikamentenverträglichkeit für die Behandelten vorab und ohne Risiko testen, wodurch diese Therapien schneller und gezielter einsetzbar werden.

Den Erkrankten erlaubt das Konzept des ‚Digitalen MS-Zwillings‘ besser einzuschätzen, welche Folgen aus der Entscheidung für eine bestimmte verlaufsmodifizierende Therapie erwachsen würden.

Dashboard zum besseren Verständnis

Ein innovatives Dashboard (Abbildung) wird dabei helfen, sich zahlreiche Behandlungsdaten sowohl retrospektiv als auch prospektiv verständlich und übersichtlich angeordnet anzusehen: "Ein Dashboard, das die auf Basis des ‚Digitalen Zwillings‘ generierten Daten nutzerfreundlich präsentiert, hat ein enormes Potenzial. In vielen medizinischen Fächern kann es die Arzt-Patienten-Kommunikation stärken und eine patientenzentrierte Versorgung unterstützen“, sagt Prof. Heinz Reichmann, Direktor der Klinik für Neurologie am Dresdner Uniklinikum.

Mehr zum Projekt findet sich in der Übersichtsarbeit "Digital Twins for Multiple Sclerosis" von Voigt I et al. Front Immunol 2021;12(1556)

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