MRT-Studie an Hunden – ohne Sedierung

MRT-Studie an Hunden – ohne Sedierung
Studienteilnehmer Balian macht eine kurze MRT-Pause. Er kann das Training und die Datenerhebung jederzeit abbrechen und über eine eigens gebaute Rampe das MRT verlassen. (© Universität Wien CCNU)

Speziell entwickelte Trainingsprotokolle gewöhnen die Hunde schrittweise an die MRT-Umgebung.

  • Datum:
    30.06.2023
  • Autor:
    A. Frey (mh/ktg)
  • Quelle:
    Universität Wien

Eine von derzeit nur vier Forschungsgruppen weltweit, die MRT-Studien mit Haustierhunden durchführen, gibt es an der Universität Wien in Zusammenarbeit mit der Veterinärmedizin Wien. Für ihre Studien verwenden die Wissenschaftler:innen speziell entwickelte Trainingsprotokolle, mit denen sie die Hunde schrittweise an die MRT-Umgebung gewöhnen. Die Tier werden dabei zu keiner Zeit sediert und können das MRT jederzeit verlassen.

Eine aktuelle Studie mit 40 Versuchspersonen und 15 Hunden liefert nun den ersten Beleg dafür, dass Hunde ähnlich wie Menschen eine Gehirnregion im Schläfenlappen besitzen, die auf die visuelle Wahrnehmung von Körperhaltungen spezialisiert ist. Daneben gibt es weitere Regionen im Hundegehirn, die gleichermaßen an der Wahrnehmung von Gesichtern und Körpern beteiligt sind.

Im Gegensatz zum Menschen betraf dies aber nicht nur visuelle Gehirnregionen. Wenn Hunde Gesichter und Körper betrachten, zeigen sich auch Aktivitätsunterschiede in Bereichen, die für die Verarbeitung von Gerüchen zuständig sind.

Die spezialisierten Gehirnregionen waren bei Hunden gleichermaßen aktiv, wenn sie Bilder von Artgenossen oder Menschen betrachteten. Dies unterstreicht die enge Bindung zwischen Hunden und Menschen, so die Forschenden.

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