Voll-mobiles CT erstmals in Deutschland während neurochirurgischer Operationen eingesetzt

Voll-mobiles CT erstmals in Deutschland während neurochirurgischer Operationen eingesetzt

Intraoperative Computertomographie: Mobiles Mehrschicht-Spiral-CT bietet mehr Patientensicherheit

  • Datum:
    04.09.2012
  • Autor:
    J. Becker (mh/ktg)
  • Quelle:
    Universitätsklinikum Münster
Das Universitätsklinikum Münster (UKM) geht neue Wege in der Computertomographie: Seit wenigen Wochen muss nicht der Patient zum CT kommen, sondern das CT kommt zum Patienten – und das sogar während der OP.

Seit diesem Sommer ist das erste voll mobile Mehrschicht-Spiral CT in den Operationssälen des UKM im Einsatz. Diese bundesweite Premiere bietet für Patienten und Ärzte vor allem eines: Mehr Sicherheit. „Wir können das Gerät bei Bedarf direkt im Operationssaal nutzen. Riskante und zeitraubende Transporte zwischen OP und dem fest installierten CT in der Radiologie entfallen“, nennt Prof. Dr. Walter Heindel, Direktor des Instituts für Klinische Radiologie, einen entscheidenden Vorteil des modernen Gerätes. Genutzt wird es am UKM bei neurochirurgischen Eingriffen am Kopf. „Das mobile CT erlaubt eine Bildgebung noch beim offenen Schädel. Der Chirurg erhält so wichtige Informationen."

Zum Beispiel kann geprüft werden, ob eine Tumorentfernung vollständig erfolgt ist oder ob es zu Komplikationen wie Durchblutungsstörungen gekommen ist. „Diese Kontrolle erlaubt eine sofortige Korrektur ohne Verlust wertvoller Zeit“, unterstreicht Prof. Dr. Walter Stummer, Direktor der Klinik für Neurochirurgie, den zweiten Vorteil des mobilen CTs. Die intraoperative CT ermöglicht eine höhere Präzision der Operation und erhöht somit die operative Sicherheit und Versorgungsqualität für den Patienten.

Patienten profitieren von enger interdisziplinärer Zusammenarbeit

Bei der Installation am UKM handelt es sich erstmalig um ein voll mobiles Gerät im OP. Das bedeutet, es kann in jedem OP-Saal eingesetzt werden. „Das Gerät wird in enger interdisziplinärer Zusammenarbeit zwischen der Radiologie und der Neurochirurgie betrieben, um eine höchstmögliche Qualität zu gewährleisten. Die Bilder werden sofort in das Kliniksystem eingespielt und stehen somit unmittelbar zur Verfügung“, erläutert Prof. Dr. Walter Heindel die Zusammenarbeit der Experten.

Bisher kam die neue Technologie am UKM bei 30 Eingriffen zum Einsatz. „Die Einführung des voll-mobilen CT ist ein Meilenstein in der Patientenversorgung. Wir sind froh durch die gute Zusammenarbeit mit den Radiologen unseren Patienten die höchstmögliche Qualität und Sicherheit bei Eingriffen bieten zu können“, so Neurochirurg Prof. Dr. Walter Stummer.

Abb.: Das neue voll-mobile CT am UK Münster präsentieren (von rechts): Prof. Dr. Walter Heindel (Direktor Institut für Klinische Radiologie), Prof. Dr. Walter Stummer (Direktor Klinik für Neurochirurgie), Horst Lenzen (Institut für Klinische Radiologie), Priv.-Doz. Dr. med. Volker Heßelmann (Institut für Klinische Radiologie) und Dr. Thomas Niederstadt (Institut für Klinische Radiologie)

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