CT-Strahlendosis in Europa geringer als in USA

CT-Strahlendosis in Europa geringer als in USA
Die Erstautorin der Dosisstudie, Dr. Denise Bos vom Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie mit Institutsdirektor Prof. Dr. Michael Forsting (©Dave Kittel)

Ein internationaler Vergleich zeigt, dass die CT-Strahlendosis in europäischen Instituten geringer ist als in den USA. Eine Optimierung der Strahlendosen auf einen gemeinsamen Standard scheint möglich.

  • Datum:
    04.11.2021
  • Autor:
    M. Rolshoven (mh/ktg)
  • Quelle:
    Universitätsklinikum Essen

Ein Team der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen hat mit Forschenden der University of California San Francisco (UCSF) 3,7 Millionen Computertomographien von Erwachsenen analysiert und große Unterschiede zwischen den USA und Europa festgestellt. Ihre sogenannte Dosisstudie wurde jetzt in European Radiology publiziert.

Zehn häufige CT-Indikationen analysiert

Die Forschungsteams haben sich in ihrer Studie auf zehn häufige CT-Indikationen konzentriert. Sie fanden heraus, dass die an den europäischen Instituten verwendete Strahlendosis bei neun der zehn CT-Indikationen niedriger war als an Instituten in den USA.

Etablierte europäische Standards für CT-Indikationen

Ein Grund könnten die etablierten europäischen Standards für CT-Indikationen sein und ein größeres Bewusstsein für die Notwendigkeit von Dosis-Optimierungen. Die Unterschiede bei PatientInnen oder Geräten sind hingegen weniger relevant für die Dosisunterschiede. Die AutorInnen gehen davon aus, dass die Differenzen auf individuellen Entscheidungen der Institute bei den verwendeten technischen Parameter beruhen. Eine Optimierung der Strahlendosen auf einen gemeinsamen Standard scheint möglich zu sein.

Daten des Internationalen Dosisregisters

Die analysierten CT-Datensätze stammen aus dem internationalen Dosisregister, welches von Prof. Rebecca Smith-Bindman von der UCSF aufgebaut wurde. Dort stehen rund zehn Millionen anonymisierte Datensätze von mehr als 160 radiologischen Instituten und Kliniken aus sieben Ländern zur Verfügung. Die WissenschaftlerInnen aus Essen und San Francisco verglichen CT-Daten aus den USA mit denen aus Deutschland, der Schweiz, Großbritannien und den Niederlanden.

Zur Originalpublikation in European Radiology

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