fMRT kann Wirksamkeit psychiatrischer Behandlung prognostizieren
Schwankungen der Hirnaktivität können anzeigen, ob Menschen mit sozialer Angststörung von einer Therapie profitieren werden.
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Datum:21.10.2021
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Autor:E. Hungerland (mh/ktg)
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Quelle:Max-Planck-Institut f�r Bildungsforschung
Brauchbare Vorhersagen über das Ansprechen auf eine psychiatrische Behandlung werden oft gesucht, sind aber schwer zu finden. Die geringe Zuverlässigkeit von bildgebenden Verfahren wie der funktionellen MRT hat den Nutzen typischer fMRT-Messungen für die Vorhersage des Behandlungserfolgs eingeschränkt.
Zusammenhänge neuronaler Variabilität mit psychiatrischen Behandlungsergebnissen gesucht
Sich ändernde Hirnsignale von einem Moment zum anderen wurden lange Zeit als Zeichen für unerwünschtes Rauschen angesehen. Mittlerweile gewinnt eben diese zeitliche Variabilität zunehmend Einfluss als Marker für individuelle Unterschiede effizienter neuronaler Funktion. Neuronale Variabilität wurde jedoch bislang noch nicht im Zusammenhang mit psychiatrischen Behandlungsergebnissen untersucht.
Studie mit 45 PatientInnen mit sozialer Angststörung
Zu diesem Zweck konzipierte ein Forscherteam des Karolinska Institutet und des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung eine einzigartige Studie: Bei 45 PatientInnen mit sozialer Angststörung wurden die Gehirne in zwei Sitzungen im Abstand von elf Wochen in Ruhe und bei der Betrachtung emotionaler Gesichter mittels fMRT gemessen. Zielsetzung der Bildgebung war es, die neuronale Variabilität von einem Moment zum anderen zu erfassen.
Anschließend nahmen die PatientInnen an einer neunwöchigen kognitiven Verhaltenstherapie teil, die über das Internet durchgeführt wurde. Die Forscher zeigten, dass die während der emotionalen Aufgabe gemessene Variabilität des Hirnsignals das Behandlungsergebnis am besten vorhersagte, obwohl die Patienten nur drei Minuten für die Aufgabe benötigten.