Intramyokardiale Einblutungen als Marker für Prognose nach Herzinfarkt
Die Ergebnisse einer multizentrischen Studie geben Anlass, eine bislang geltende Leitlinie für die Myokard-Infarkt-Prognose zu revidieren.
-
Datum:11.06.2024
-
Autor:D. Heidegger (mh/ktg)
-
Quelle:Medizinische Universität Innsbruck
Der multizentrischen Studie zufolge sollten die im MRT sichtbaren intramyokardialen Einblutungen (IMH) und nicht wie bisher Mikrovaskuläre Gefäßverschlüsse (MVO) als Marker zur Risikoberechnung sowie auch für die Entwicklung zukünftiger Therapien nach einem ST-Hebungsinfarkt (STEMI) herangezogen werden.
„Nach der erfolgreichen Wiedereröffnung des verschlossenen Herzkranzgefäßes sehen wir bei rund 50 Prozent der STEMI-Patienten sogenannte mikrovaskuläre Gefäßverschlüsse im MRT. Diese sind nicht behandelbar, galten aber bislang als Marker für eine schlechte Prognose. Deshalb zielten bisherige Studien darauf ab, neue Ziele für die Behandlung der MVO zu finden“, erklärt Studienleiter Sebastian Reinstadler, Kardiologe an der Medizinischen Universität Innsbruck.
IMH sind ein Läsionsmuster, das bei etwa der Hälfte der Patient:innen mit MVO zu finden ist und das auf eine ausgedehnte Entzündung mit Eisenablagerungen im Herzmuskel hinweist. Die Forschenden identifizierten IMH nun als neuen unabhängigen Prognosemarker.
Dieses Ergebnis ist nicht nur für die Optimierung der Risikoabschätzung wichtig, sondern vor allem auch für die Entwicklung neuer Therapiestrategien, die auf die mikrovaskuläre Schädigung abzielen.
Zur Originalpublikation im Journal of the American College of Cardiology.