MRT: Wie Scheinmedikamente wirken

MRT: Wie Scheinmedikamente wirken

Der Plazeboeffekt verändert die Schmerzleitung im Gehirn – allerdings nur in geringem Umfang. Als alleinige Erklärung reicht dies nicht.

  • Datum:
    13.08.2018
  • Autor:
    B. Kostka (mh/ktg)
  • Quelle:
    Universität Duisburg-Essen

Plazeboeffekte können Schmerzen lindern. Was dabei im Gehirn passiert, haben Wissenschaftler der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen untersucht: Rund 600 MRT-Bilder analysierten sie gemeinsam mit US-Kollegen.

So woltle das Forscherteam beispielsweise herausfinden, ob der Plazeboeffekt die Schmerzleitung im Gehirn verändert. „Dies konnten wir anhand der Daten tatsächlich nachweisen; allerdings ist dieser Effekt sehr klein“, so Prof. Dr. Ulrike Bingel, Klinik für Neurologie des Universitätsklinikums Essen. „Er allein kann nicht für das Ausmaß des schmerzlindernden Effektes verantwortlich sein.“ Es müssen deshalb auch die Gehirnnetzwerke betrachtet werden, die an der kognitiven und emotionalen Schmerzverarbeitung beteiligt sind.

Die Mediziner konnten auch zeigen, dass der Plazeboeffekt deutlich anders wirkt als echte Schmerzmittel, etwa Opioide. „Der größte Unterschied ist, dass Opioide die Schmerzleitung im Gehirn zehnmal stärker beeinflussen als die Plazebobehandlungen, und zwar bei gleichem analgetischen Effekt“, so Erstautor Dr. Matthias Zunhammer.

Die Essener Studie zeigt außerdem, dass bildgebende Verfahren wie die MRT helfen können, den Plazeboeffekte von den Effekten pharmakologischer Substanzen abzugrenzen.

Die Studie wurde soeben in JAMA Neurology veröffentlicht.

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