Ursache von Rückenschmerzen: Neue DFG-Forschungsgruppe
Das Zusammenwirken von Morphologie, Bewegung und Mechanik im Bereich von Lendenwirbelsäule und Becken besser zu verstehen ist Ziel einer neuen DFG-Forschungsgruppe.
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Datum:14.07.2021
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Autor:S. Seltmann (mh/ktg)
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Quelle:Berlin Institute of Health in der Charité (BIH)
„Die Dynamik der Wirbelsäule: Mechanik, Morphologie und Bewegung für eine umfassende Diagnose von Rückenschmerzen“ – unter diesem Namen will eine interdisziplinäre Forschungsgruppe grundlegend neue Erkenntnisse darüber gewinnen, wie Rückenschmerzen entstehen. Dazu plant das Konsortium, 3.000 ProbandInnen mit und ohne Rückenprobleme zu untersuchen.
Gegenwärtig wird bei Rückenbeschwerden auf der Grundlage einer einmaligen körperlichen Untersuchung und/oder bildgebender Verfahren wie MRT und Röntgen eine klinische Diagnose gestellt und damit bestimmte Therapien empfohlen. Diese statischen 'Momentaufnahmen' geben jedoch keine ausreichende Information über die zugrundeliegenden Mechanismen von Rückenbeschwerden.
„Wir wollen diese unbefriedigende Situation durch wissenschaftliche Studien verbessern. In Zukunft muss die Wirbelsäule als Organsystem mit dynamischer Funktion verstanden sowie biochemische und psychosoziale Zusammenhänge miterfasst werden. Wir wollen von einer statischen Kurzzeitanalyse zu einem dynamischen Abbild der Wirbelsäule gelangen und dazu Messwerte für die Haltung und das Bewegungsprofil im Alltag erheben", so Prof. Dr. Hendrik Schmidt vom Julius Wolff Institut für Biomechanik und Muskuloskeletale Regeneration des Berlin Institute of Health in der Charité (BIH).
Zum Untersuchungsprogramm zählen unter anderem eine MRT, orthopädische Untersuchungen, Ganganalysen, Kurz- und Langzeit-Funktionsanalysen und Fragebögen zur Ernährung, zum Bewegungsprofil, zur psychologischen und sozialen Situation, experimentelle Studien sowie biometrische Messungen wie Körpergröße oder Gewicht.