Elterninformation – CT

Elterninformation – CT

Wissenswertes über die Computertomographie (CT) für Eltern, deren Kind mit einer CT untersucht werden soll.

  • Datum:
    10.08.2018
  • Quelle:
    Bayer Vital GmbH – Elterninformation zum Kinderbuch "Paula in der Röre"

Bilder aus dem Körper helfen dabei, richtige Diagnosen zu finden und damit für die bestmögliche Behandlung einer eventuell bestehenden Krankheit zu sorgen. Bildgebende Verfahren wie die CT sind naturgemäß mit Technik und großen Apparaten verbunden. Sie rufen bei Kindern die unterschiedlichsten Reaktionen hervor – von Neugierde bis zu Unsicherheit und Angst.

  • Fragen Sie, ob Ihr Kind vor der Untersuchung normal essen und trinken darf.
  • Motivieren Sie Ihr Kind für die Untersuchung: Sagen Sie ihm, dass man von außen in den Körper hineinschauen wird (ohne dass dies weh tut), um herauszufinden, warum es ihm nicht gut geht und dass man ihm dann besser helfen kann.
  • Vor jeder CT-Untersuchung werden Sie nach Ihrem Einverständnis gefragt.
  • Wenn bei der Untersuchung ein Kontrastmittel erforderlich ist, werden Sie darüber informiert. Kontrastmittel haben sich als sicher und gut verträglich erwiesen.
  • Nehmen Sie ein Lieblingsspielzeug Ihres Kindes, den Teddy oder die Puppe, mit zur Untersuchung.
  • Wenn möglich, bleiben Sie im Untersuchungsraum neben dem Gerät und beruhigen
  • Sie Ihr Kind. Sie werden aus Strahlenschutzgründen eine spezielle Schürze erhalten.
  • Belohnen Sie Ihr Kind nach der Untersuchung.
  • Zeigen Sie eine positive Einstellung, denn Ihr Vertrauen überträgt sich auf Ihr Kind.


Die Computertomographie (CT) ist ein spezielles Röntgenverfahren. Wie die klassische Röntgenuntersuchung arbeitet auch sie mit Röntgenstrahlen. CT-Bilder sind jedoch wesentlich präziser. Denn bei der CT wird ein ausgewählter Bereich im Körperinnern in millimeterdünnen Schichten abgebildet. Das Wort Tomographie kommt aus dem Griechischen und heißt sinngemäß soviel wie Darstellung in Schichten oder Scheiben. Verschiedene Gewebearten wie Knochen, Muskel und Fett sowie deren mögliche Veränderungen sind in der CT sehr viel deutlicher erkennbar als auf einem einfachen Röntgenbild.

Außerdem können die Schnittbilder anschließend per Computer zu einem dreidimensionalen Bild zusammengesetzt werden. Auf diese Weise erhält der Arzt eine genaue räumliche Abbildung von bestimmten Körperbereichen.

Das kann zum Beispiel vor einer Operation eines komplizierten Knochenbruchs notwendig sein.


Hinter der sehr komplizierten Technik verbirgt sich ein relativ einfaches Prinzip: Die verschiedenen Organe beziehungsweise Gewebearten im Körper sind unterschiedlich durchlässig für Röntgenstrahlen. Je dichter das Gewebe ist, desto weniger Strahlen gelangen hindurch. Die Röntgenstrahlen durchdringen den Körper und werden, je nach Gewebe, verschieden stark abgeschwächt. Infolgedessen treten sie mit unterschiedlicher Intensität aus dem Körper aus. Die ankommenden Strahlen werden in elektronische Signale umgewandelt und an einen Computer weitergeleitet. Am Ende einer komplizierten Umrechnung entstehen aus den unterschiedlich abgeschwächten Strahlen die verschiedenen Graufärbungen der Schnittbilder. Anhand dieser lassen sich die Gewebe und ihre eventuellen Veränderungen erkennen.

Heute wird für die CT-Untersuchung meist ein sogenannter Mehrzeilen-Spiral-Computertomograph eingesetzt, der wie ein großer, dicker Ring aussieht. Bei der Untersuchung befindet sich der Patient auf einer Liege, die kontinuierlich durch das Gerät geschoben wird. Währenddessen kreist die im Ring verborgene Röntgenröhre um den Patienten herum. Dabei sendet sie Röntgenstrahlen in den Körperbereich, der untersucht werden soll. Auf diese Weise wird Scheibe für Scheibe aufgenommen.


Generell gilt: Um bildgebende Untersuchungen bei Kindern schonend durchzuführen und eine unnötige Strahlenexposition zu vermeiden, werden bevorzugt Verfahren eingesetzt, die ohne Röntgenstrahlung auskommen, wie zum Beispiel Ultraschall oder die Magnetresonanztomographie (MRT, Kernspintomographie).

Allerdings gibt es diagnostische Fragestellungen, die nur mit Hilfe der CT geklärt werden können. Sie erfordert wie jede Röntgenuntersuchung die Einwilligung der Eltern – außer in Notfällen. Als schnelles Diagnoseverfahren ist die CT zum Beispiel nach einem Unfall mit Kopfverletzung unverzichtbar. Denn in diesem Fall geht es darum, möglichst rasch zu erfahren, ob etwa innere Verletzungen oder Hirnblutungen vorliegen, um die notwendigen Hilfsmaßnahmen zu ergreifen. Insbesondere frische Blutungen können mit der CT besser als mit jedem anderen Verfahren erkannt werden. Auch Veränderungen der Knochen lassen sich am besten mit der CT sichtbar machen.

Hervorragend geeignet ist die CT-Untersuchung außerdem, um die Lunge darzustellen. Dank der präzisen Aufnahmen können dort schon kleinste Gewebeveränderungen ausfindig gemacht werden, die im „normalen“ Röntgenbild kaum zu sehen sind. Ihre Entdeckung jedoch kann lebenswichtig sein. Ebenfalls sehr gut erkennt der Arzt auf der CT-Aufnahme zum Beispiel angeborene Fehlbildungen der Lunge oder die Folgen von Erkrankungen, die zu chronischen Veränderungen der Lunge führen.

Wertvolle Informationen liefert die CT auch bei bestimmten Fragestellungen, die den Bereich von Bauch oder Becken betreffen. So kann – wenn Ultraschall und MRT nicht weiterhelfen – besser unterschieden werden, ob bestimmte Gewebeveränderungen gutartig sind oder nicht. Abszesse (Eiterherde) oder Zysten (flüssigkeitsgefüllte Hohlräume) sind ebenfalls sehr gut auf CT-Aufnahmen zu erkennen. Auch kleinste Veränderungen der inneren Organe wie Leber, Milz und Bauchspeicheldrüse sind im CT detailliert zu sehen. Sollen unklare Gewebeveränderungen oder Eiteransammlungen punktiert werden, kann der Arzt mit Hilfe des CT-Bildes die Stelle ausfindig machen, auf die er die Punktionsnadel richten muss.


Ist eine CT-Untersuchung mit Kontrastmittel geplant, sollte der junge Patient vorher weder etwas essen noch etwas trinken. In ganz seltenen Fällen wird kurz vor der Untersuchung ein leichtes Beruhigungsmittel verabreicht. Soll während der CT-Aufnahme eine Punktionsnadel eingeführt werden, um zum Beispiel Flüssigkeit aus dem Gewebe abzusaugen, wird eine Narkose vorgenommen.

Der Computertomograph befindet sich in einem separaten Untersuchungsraum. Er ist durch eine große Glasscheibe von Arzt und Assistenzpersonal einzusehen. Sie sind mit dem Patienten im Untersuchungszimmer durch eine Gegensprechanlage verbunden. Kinder können ihren Teddy oder die Puppe mitnehmen. Oftmals dürfen die Kuscheltiere erst einmal zur Probe auf der Liege durch den Ring fahren, um den Kindern eventuelle Scheu zu nehmen. Arzt und Assistenzpersonal erklären genau den Ablauf der Untersuchung. Eltern und Kinder können und sollten an der Stelle alles fragen, was sie darüber wissen möchten.

Um das Kind zu beruhigen, kann ein Elternteil im Untersuchungsraum bleiben. Allerdings dürfen schwangere Mütter nicht bei der Untersuchung dabei sein. Die Untersuchung dauert in der Regel wenige Sekunden, bei Punktionen einige Minuten. Die heute üblichen Geräte arbeiten mit relativ niedrigen Strahlendosen. Dennoch erhält die Begleitperson eine spezielle Strahlenschutzschürze. Arzt und Assistenzpersonal steuern die Untersuchung im Nebenraum per Computer. Über ein Mikrofon geben Sie dem Kind Atemanweisungen. Während der Aufnahme muss es still liegen und unter Umständen für wenige Sekunden die Luft anhalten.


Die jungen Patienten erhalten häufig bei der Computertomographie ein Kontrastmittel, um die Aussagekraft der Aufnahmen zu erhöhen. Das erfolgt in aller Regel, nach dem der Arzt in einer unmittelbar vorangegangenen CT-Untersuchung den zu untersuchenden Körperbereich sowie die Schnittebenen genau festgelegt hat. Im Rahmen der Patientenaufklärung fragt der Arzt zuvor, ob das Kind an einer Nierenerkrankung oder einer Störung der Schilddrüsenfunktion leidet. CT-Kontrastmittel enthalten in der Regel Jod, das bestimmte Erkrankungen der Schilddrüse verstärken kann. Eine Neigung zu Allergien muss dem Arzt ebenfalls mitgeteilt werden. Denn Kontrastmittel können vereinzelt allergieähnliche Reaktionen, insbesondere an der Haut (Hautausschlag) hervorrufen.

Kontrastmittel können auf unterschiedliche Art und Weise verabreicht werden: Vor Untersuchungen des Magen-Darm-Traktes beispielsweise muss reichlich Flüssigkeit getrunken werden, in der das Kontrastmittel enthalten ist. Bei den meisten Untersuchungen wird es injiziert, zum Beispiel in eine Armvene, wo es dann zu einem Wärmegefühl im gesamten Arm führen kann. Dieses Empfinden verschwindet nach kurzer Zeit wieder. Auch kann es zu Übelkeit kommen.

Insgesamt haben sich die heute verwendeten CT-Kontrastmittel seit vielen Jahren als sehr verträglich erwiesen. Sie werden bereits kurze Zeit nach der Untersuchung fast vollständig über die Nieren ausgeschieden.


Die Strahlendosis bei einer Computertomographie ist höher als bei einer normalen Röntgenuntersuchung. Man geht aber aufgrund langjähriger Erfahrung davon aus, dass das Strahlenrisiko bei sachgerechter Durchführung der Untersuchung gering ist und der Nutzen klar überwiegt. Kinder und Jugendliche werden mit einer möglichst geringen Strahlendosis untersucht. Denn junge Menschen wachsen noch heran: Ihre Körperzellen teilen sich häufig und sind empfindlicher gegenüber Röntgenstrahlen. Je nach Lebensalter des Patienten und untersuchter Körperregion sind deshalb bestimmte Grenzwerte für die verabreichte Strahlung festgelegt. Die ohnehin kurze Untersuchungsdauer wird ebenfalls altersabhängig auf ein Minimum begrenzt. Außerdem darf der Radiologe nur dann eine CT-Untersuchung vornehmen, wenn sie unbedingt notwendig ist. All dies sind Maßnahmen, um eine größtmögliche Sicherheit für die jungen Patienten zu gewährleisten.

Zusammenfassend liefert die Computertomographie wertvolle Informationen über eine Vielzahl von Erkrankungen. Aufgrund ihres großen Nutzens für die Bestätigung einer Verdachtsdiagnose trägt sie entscheidend dazu bei, Erkrankungen auszuschließen oder zu erkennen, um dann eine gezielte Therapie zum Wohl des jungen Patienten einzuleiten.


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