Röko 2022 – Güte der CE-Mammographie im Vergleich zur CE-MRT

Röko 2022 – Güte der CE-Mammographie im Vergleich zur CE-MRT

Eine Meta-Analyse zeigt: Die kontrastverstärkte Mammographie verspricht eine fast ebenso gute Krebserkennungsrate wie die kontrastverstärkte MRT.

  • Präsentationstag:
    27.05.2022 0 Kommentare
  • Autor:
    biho/ktg
  • Sprecher:
    Nina Pötsch, Medizinische Universität Wien
  • Quelle:
    RöKo 2022

Die kontrastverstärkte Mammographie (CEM) erweitert die morphologischen Informationen der Standard-Mammographie um funktionelle Aspekte. Dafür erfolgen bei der CEM pro Ebene zwei Belichtungen mit energetisch unterschiedlichen Röntgenspektren. Damit kann die CEM die Neovaskularisation von Tumoren sehr gut darstellen – eigentlich eine Stärke der kontrastverstärkten MRT. Beide Methoden sind zudem unabhängig von der Brustdichte.

Die CEM ist außerdem günstiger, häufiger verfügbar und einfacher in den klinischen Workflow zu integrieren als die MRT. Nachteilig ist die Strahlenbelastung, die etwas höher als bei der Standard-Mammographie ist. Dagegen kommt die MRT ganz ohne ionisierende Strahlung aus.

Nina Pötsch, Medizinische Universität Wien, verglich die Performance beider Methoden in einer Meta-Analyse.

Methode

Studien-Einschlusskriterien

  • Direkter Vergleich CEM und CE-MRT
  • BI-RADS 0, 3, 4, 5 – vorliegender Befund mittels Mammographie/Tomosynthese oder Ultraschall
  • Biopsierte Läsionen oder Follow Up von mehr als einem Jahr

Eingeschlossene Studien

  • 7 Studien
  • 137 Läsionen, davon 654 maligne und 483 benigne Befunde
  • Brustkrebs-Prävalenz: 65,3%

Ergebnisse

  • Sensitivität: Die CE-MRT war mit 97% (86-99%) sensitiver als die CEM [(91% (77-97%)]
  • Spezifität: Hier lag die CEM mit 74% geringfügig höher als die CE-MRT mit 69% (46-85%)
  • Höherer negativer Vorhersagewert der CE-MRT (95% vs. 88%)
  • Die Genauigkeit der CE-MRT und der CEM unterschieden sich in der ROC-Analyse kaum (AUC CE-MRT: 0,93 vs. AUC CEM: 0,91)
  • Krebsprävalenz: Hier kann die CE-MRT Brustkrebs bis zu einer höheren Vortestwahrscheinlichkeit ausschließen (33% vs. 14% bei der CEM).

Limitationen

  • Mit sieben Studien ist die Aussagekraft der Meta-Analyse begrenzt.
  • Die hohe Krebsprävalenz von 65% führt möglicherweise zu einer überschätzten Sensitivität.
  • Es lagen keine Daten über Läsionen vor, die nur die CE-MRT oder nur die CEM detektierten.
  • Für eine Subanalyse zur Brustdichte waren die Daten nicht ausreichend.

Fazit

„Mit Kontrastmittel haben wir einen größeren Benefit“, fasste Moderatorin Christiane Kuhl, Universitätsklinikum Aachen, die Ergebnisse zusammen. „Die Sensitivität der kontrastverstärkten Mammographie rückt in die Nähe der kontrastverstärkten MRT.“

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