RSNA 2014: Niedrigdosis-CT des Thorax – welche Möglichkeiten gibt es?

RSNA 2014: Niedrigdosis-CT des Thorax – welche Möglichkeiten gibt es?

„So etwas wie ein Niedrigdosis- oder Hochdosis-CT gibt es nicht. Wir können aber von Niedrigdosis- und Hochdosis-Protokollen reden,“ stellte Paul Narinder von der University of Toronto klar. Denn es seien Scan-Typ und Einstellungen, die betrachtet werden müssten. Beim RSNA besprach er einfache Methoden zur Dosiseinsparung.

  • Präsentationstag:
    02.11.2014 1 Kommentare
  • Autor:
    if/ktg
  • Sprecher:
    Paul Narinder, University of Toronto, Kanada
  • Quelle:
    RSNA 2014
Wenn es um Strahlenreduktion in der Thorax-CT gehe, gebe jeder gerne die Verantwortung an den nächsten ab, kritisierte Narinder. Am Ende lande die Frage immer bei den Herstellern, die um innovative Konzepte gebeten werden. Doch eigentlich seien die meisten CT-Geräte gut ausgestattet. Für Narinder sind demnach die Radiologen und ihre Teams an der Reihe, Niedrigdosis-Strategien für ihre Untersuchungen zu entdecken.

Ein herkömmliches Thorax-CT verursacht eine Strahlendosis von rund 3,9 mSv, während ein Niedrigdosis-Scan bereits mit 1,3 mSv auskommt und ein Ultraniedrigdosis-Scan sogar mit 0,2 mSv. Laut Narinder müsste die Bildqualität dabei nicht zwingend Schaden erleiden, wenn die Aufnahmen gut umgesetzt werden.

Welche Möglichkeiten gibt es?

Die Röhrenspannung gilt als ein Parameter mit deutlichem Einsparungspotenzial, da die Strahlendosis mit ihr exponentiell mitwächst, weshalb niedrige kV-Werte erstrebenswert sind. So lässt sich etwa bei einem achtjährigen Patienten die Strahlendosis halbieren, wenn die Röhrenspannung von 120 kV auf 100 kV gesenkt wird.

Wie weit kV-Werte nach unten korrigierbar sind, hängt wesentlich vom Körperumfang des Patienten und der Untersuchungsregion ab. Dual-Energy-CTs eignen sich hierzu besonders gut, da während des Scans die kV-Werte, je nach zu bestrahlender Region, variierbar sind.

Weitere Dosisminimierung kann foglendermaßen erreicht werden: Erhöhen der Gantry-Rotationszeiten, Einsatz automatischer Kollimation und Streuschutzgitter. Auch Nachverarbeitungsprogramme helfen, die Strahlendosis zu senken. So etwa der Einsatz von iterativer Rekonstruktion statt gefilterter Rückprojektion.

Körperkonstitution – wie lässt sie sich am besten messen?

Die Körperkonstitution des Patienten spielt ebenfalls eine wichtige Rolle in der Wahl strahlungsbeeinflussender Untersuchungsparameter. Narinder warnte davor, klassischen Parametern wie Körpergewicht und Body-Mass-Index zu viel Gewicht zuzuschreiben. Präzisere Messparameter zur Beschreibung des Patientenkörpers wären seiner Meinung nach der anteriore-posteriore sowie der seitliche Durchmesser, der durchschnittliche Thoraxdurchmesser und der Scout-Attenuation-Koeffizient (SAC).

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