Auszeichnung für Entschlüsseln der Pathophysiologie zerebraler Mikroangiopathien
Der 'Bayer Early Excellence in Science Award' 2019 im Gebiet Medizin geht an Susanne van Veluw, Harvard Medical School/Boston.
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Datum:16.07.2019
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Autor:nn (mh/ktg)
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Quelle:Bayer AG
Zerebrale Mikroangiopathien können bei den betroffenen älteren Menschen zu ischämischen oder hämorrhagischen Läsionen sowie zu kognitiven Beeinträchtigungen führen. Nur eine Teilmenge dieser Gefäßverletzungen wird jedoch mit bildgebenden Verfahren erfasst. Daher ist die Abfolge der Ereignisse, die zu Infarkten und Blutungen führen, bisher nicht im Detail bekannt.
Mikroinfarkte erstmals bildgebend dargestellt
Die bestehenden Wissenslückenit will Dr. Susanne van Veluw schließen. Während ihrer Promotionszeit an der Medizinischen Fakultät in Utrecht gelang es ihr, mithilfe eines 7-Tesla-MRT-Scanners, Mikroinfarkte erstmals bildgebend darzustellen.
Mikroinfarkte sind ischämische Läsionen, die häufig bei der Gehirnautopsie von Personen mit zerebralen Mikroangiopathien festgestellt werden, aber im lebenden Gehirn zuvor nicht nachweisbar waren. Durch die Kombination von hochauflösender In-vivo-Bildgebung und Ex-vivo-Aufnahmen von Gehirngewebeproben konnte van Veluw diese Läsionen sehr detailliert beschreiben, Richtlinien zu deren Beurteilung formulieren und in Zusammenarbeit mit internationalen ExpertInnen die Häufigkeit und die klinische Bedeutung dieser Läsionen anhand großer Bildgebungsdatensätze nachweisen.
Nach ihrer Promotion ging van Veluw nach Boston, um dort am Massachusetts General Hospital ihre Arbeit an den zerebralen Mikroangiopathien und insbesondere an zerebralen Amyloidangiopathie (CAA) zu vertiefen. Dort setzt sie weiterhin die durch Ex-vivo-MRT-Aufnahmen gestützte Histopathologie ein, um die pathologischen Gefäßveränderungen aufzuklären, die Infarkten und Blutungen im Falle einer CAA zugrunde liegen.
Preisvergabe durch Bayer-Stiftung für 'Wissenschaft & Bildung'
Die Bayer-Stiftung für 'Wissenschaft & Bildung' vergibt jährlich den internationalen Bayer Early Excellence in Science Award in den Kategorien Biologie, Chemie und Medizinwissenschaften. Er ist mit einem Preisgeld von je 10.000 Euro dotiert. Die Stiftung verfolgt als vorrangige Ziele die Ehrung herausragender Forschungsleistungen, die Förderung wissenschaftlicher Talente und die Unterstützung wichtiger Schulprojekte in den Naturwissenschaften.