7-Tesla-Forschungsteam für Deutschen Zukunftspreis vorgeschlagen
Für die Entwicklung des ersten für die klinische Nutzung zugelassenen Ultra-Hochfeld-MRT wurde ein Dreierteam nominiert.
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Datum:19.09.2019
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Autor:S. Kohlstädt; S. Langer (mh/ktg)
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Quelle:Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ), Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
Christina Triantafyllou, Siemens Healthineers, Arnd Dörfler, Uniklinikum Erlangen, und Mark E. Ladd, DKFZ, wurden als Team für die hohe Auszeichnung vorgeschlagen. Nominiert wurden die drei ForscherInnen für die Entwicklung des ersten für die klinische Nutzung zugelassenen Ultra-Hochfeld-MRT. Der 7-Tesla-Scanner bietet mit der exakten Darstellung selbst kleinster Strukturen neue Chancen für die frühzeitige Diagnose neurologischer Erkrankungen wie Multipler Sklerose, Epilepsie und Morbus Parkinson.
„Der klinische Aspekt ist einer der entscheidenden Erfolgsfaktoren“, sagt Prof. Dörfler. „Seit dem Beginn der Forschungspartnerschaft mit Siemens Healthineers im Jahr 2015 steht das Gerät direkt bei uns im Klinikum. So konnte es schon in der Entwicklungsphase am Menschen genutzt werden und liefert für unsere Patienten einen erheblichen klinischen Mehrwert. Dank des erfolgreichen Einsatzes an einer so hohen Zahl von Probanden und Patienten konnte Siemens Healthineers auf Basis der Erlanger Daten bereits im August 2017 die klinische Zulassung für Neurobildgebung und muskuloskelletales Imaging erlangen – weltweit ein Novum.“
Klinische Nutzung und Forschung am selben Gerät
Die Partnerschaft zwischen Siemens Healthineers, FAU und Universitätsklinikum Erlangen zur Grundlagen- und Methodenforschung auf dem Gebiet der Ultrahochfeld-MRT soll in den kommenden Jahren intensiv fortgeführt werden. Dank der Dual-Mode-Funktionalität kann der Nutzer oder die Nutzerin am Gerät unmittelbar zwischen klinischer Nutzung und Forschungsanwendung wechseln.
Zu den nominierten Personen
Die Physikerin Christina Triantafyllou, war bei Siemens Healthineers eine treibende Kraft hinter der Entwicklung des MRT-Scanners mit dem die technischen Voraussetzungen für die klinische Anwendung der 7-Tesla-Bildgebung geschaffen wurden. Der Physiker Mark E. Ladd hat führend mitgewirkt, als in den 2000er Jahren die ersten 7-Tesla-MRT-Systeme für Forschungszwecke am Universitätsklinikum Essen sowie am DKFZ in Heidelberg installiert wurden. Seither hat er wesentliche Beiträge zur Weiterentwicklung der 7-Tesla-Bildgebung geleistet. Der Radiologe und Neuroradiologe Arnd Dörfler war bereits in der Entwicklungsphase des neuen Systems eingebunden. Insbesondere bei der klinischen Implementierung und Validierung des weltweit ersten für den klinischen Betrieb vorgesehenen 7-Tesla-MRT-Scan
Eine der höchsten deutschen Auszeichnungen für Technik und Innovation
Der Deutsche Zukunftspreis des Bundespräsidenten ist eine der höchsten deutschen Auszeichnungen für Technik und Innovation. Er wird am 27. November 2019 von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in Berlin verliehen.