Auszeichnung für ToSyMa-Studie zur Brustkrebs-Früherkennung

Auszeichnung für ToSyMa-Studie zur Brustkrebs-Früherkennung
Prof. Dr. Stefanie Weigel, Prof. Dr. Walter Heindel (© M. Thürbach)

Arbeit zur systematischen Brustkrebs-Früherkennung durch Mammographie-Screening mit dem Hufeland-Preis ausgezeichnet.

  • Datum:
    26.10.2023
  • Autor:
    K. Kottke (mh/ktg)
  • Quelle:
    Universität Münster

Zwei Forschende vom Universitätsklinikum Münster haben für ihre Arbeit zur Optimierung der Mammographie die mit 20.000 Euro dotierte Auszeichnung der Hufeland-Stiftung erhalten: Prof. Dr. Walter Heindel und Prof. Dr. Stefanie Weigel.

Der vollständige Titel ihrer ToSyMa-Studie lautet „Systematisches Screening zur Brustkrebs-Früherkennung: Vergleich der Digitalen Brust-Tomosynthese (DBT) plus synthetischer 2D-Mammographie mit der digitalen 2D-Mammographie in der randomisierten, kontrollierten diagnostischen Überlegenheitsstudie ToSyMa“.

In der ToSyMa-Studie prüften die Forschenden anhand der Untersuchung von fast 100.000 Frauen, ob eine Weiterentwicklung der Mammographie signifikant häufiger Brustkrebs entdecken kann als das Standardverfahren. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft fördert dieses Projekt bis 2025 mit 3,8 Millionen Euro. Obgleich die Auswertung noch läuft, gab es für die bisherigen wissenschaftlichen Ergebnisse schon jetzt den Hufeland-Preis.

Hintergrund zum Forschungsprojekt

Die Kombination aus Digitaler Brust-Tomosynthese (DBT) und sogenannten synthetischen 2D-Mammogrammen wurde mit dem gegenwärtigen Screening-Standard, der digitalen Mammographie, verglichen. Die Ergebnisse der ToSyMa-Studienphase 1 (The Lancet Oncology 2022) bestätigen die Annahme, dass mit der weiterentwickelten Mammographie-Technik, die auf der Ansicht von Schichten basiert, Brustkrebs signifikant häufiger als mit der Standard-Mammographie entdeckt wird (+ 48%). Der Grund: Der innovative Bildgebungsansatz reduziert die Wahrscheinlichkeit, dass überlappende Gewebestrukturen radiologische Zeichen für Bösartigkeit verdecken. Erstmals wurde diese Überlegenheit in einem prospektiv-randomisierten Studienansatz (RCT) belegt.

Weitere Analysen zeigen, dass nicht nur mehr Tumoren entdeckt werden konnten, sondern dass es sich dabei überwiegend um invasive Frühbefunde handelt. Eine erste ToSyMa-Subanalyse konzentrierte sich auf die Brustkrebsdiagnostik in Abhängigkeit von der Brustdichte und zeigte: Die Detektionsrate von invasiven Brustkrebs-Diagnosen mittels Tomosynthese unterscheidet sich insbesondere bei extrem dichtem Brustdrüsengewebe, also einem geringen Fettanteil.

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