Intraoperative MRT bei Leberresektion eingesetzt

Intraoperative MRT bei Leberresektion eingesetzt
Im intraoperativen MRT überprüfen MedizinerInnen des Uniklinikums Dresden den Erfolg der Lebertumor-OP (©UK Dresden)

Bei einer 'In-situ-Split'-Leberresektion haben ÄrztInnen des Uniklinikums Carl Gustav Carus Dresden erstmals die MRT intraoperativ eingesetzt, um Metastasen mit hoher Präzision darzustellen.

  • Datum:
    18.06.2020
  • Autor:
    H. Ostermeyer (mh/ktg)
  • Quelle:
    Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden

Operiert wurde ein 61-jähriger Patient mit fortgeschrittener Lebermetastasierung. Durch den Einsatz des intraoperativen MRT lässt sich Narbengewebe in der Leber besser von vitalem Tumorgewebe unterscheiden als mit herkömmlichen Verfahren. Dies gilt insbesondere für die Darstellung von Lebermetastasen, die unter der Chemotherapie kleiner geworden sind, oder für Leberzellkarzinome in einer zirrhotischen Leber.

'Kombi-Suite' für intraoperative Bildgebung

Zu den 20 Minuten, die für die Anfertigung der MRT-Aufnahmen der Leber während der OP notwendig waren, kam eine 15-minütige Transferzeit vom OP-Tisch und wieder zurück. Dafür wurde der Patient vom Operationssaal in den direkt angrenzenden Raum mit dem MRT geschoben. Diese so genannte 'Kombi-Suite' besteht aus einem 3-Tesla-MRT und zwei OP-Sälen, die mit einer digitalen OP-Integrationsplattform ausgestattet sind.

MRT und OP verfügen über Tische, die mittels speziellen Transferboards einen schnellen Patiententransfer ermöglichen, ohne die Position des Operierten zu verändern. Vor der Leber-OP im MRT absolvierten alle beteiligten Teams ein gemeinsames Cross-Training.

„Die intraoperative MRT ermöglicht es uns, relevante Strukturen auch unter schwierigen Gegebenheiten wie Vernarbungen, therapiebedingten Schäden oder anderen Veränderungen des Lebergewebes besser zu erkennen. Auch haben wir die Option, innerhalb des Operationsfeldes relevante Bereiche zu markieren oder das Ergebnis der Tumorresektion zu kontrollieren, um den Eingriff bei Bedarf sofort fortzusetzen“, sagt Carina Riediger, Oberärztin an der Klinik für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie. Zusammen mit einem Team aus Radiologen, Anästhesisten, und weiteren Chirurgen hat sie die intraoperative kontrastmittelverstärkte MRT bei einer offenen Leberoperation vorgenommen.

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