Folgeschäden nach Schädel-Hirn-Trauma frühzeitig erkennen und behandeln
Proteomanalysen beim Schädel-Hirn-Trauma könnten prognostischen Nutzen zur Reduktion von Sekundärschäden haben.
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Datum:13.04.2018
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Autor:R. Jopp (mh/ktg)
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Quelle:Klinikum der Ruhr-Universität Bochum - Berufsgenossenschaftliches Universitätsklinikum Bergmannsheil GmbH
Im Rahmen einer Studie, die von der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung gefördert wird, versuchen Wissenschaftler auf der Basis von Proteomanalysen an Hirngewebe, Serum und Liquor Betroffener Biomarker zu identifizieren, die zur Früherkennung sekundär auftretender Hirnschäden genutzt werden können.
Bei Patienten mit schwerem Schädel-Hirn-Trauma kommt es neben der primären Hirnschädigung häufig zu gravierenden sekundären Folgeschäden. Diese treten in der Regel zwischen zwei bis 14 Tage nach der Primärschädigung auf, zum Beispiel in Form eines malignen Hirnödems, eines Hirninfarkts oder eines hypoxischen Hirnschadens. Bislang stehen jedoch keine laborchemischen oder radiologischen Parameter oder Biomarker zur Verfügung, die zu einer frühzeitigen Identifizierung solcher Krankheitsverläufe beitragen können.
Einen neuen Weg könnten sogenannte biologische Proteomanalysen aufzeigen. Mit ihr lassen sich Proteine und Peptide in Körpergewebe und -flüssigkeiten differenziert darstellen. Im Rahmen des Projektes werden betroffenen Patienten geringe Proben aus Hirnparenchym, Serum und Liquor während der ersten Tage nach Auftreten des Schädel-Hirn-Traumas entnommen und analysiert. „Wenn es uns gelingt, auf diese Weise Proteinmuster zu finden, die spezifisch mit Krankheitsbildern des sekundären Hirnschadens verknüpft sind, so könnten wir damit eine neue Tür für die notwendige Früherkennung aufstoßen“, sagt Projektleiter Prof. Ramón Martínez-Olivera.