Multiple Sklerose und Sjögren – gleich und doch verschieden
MHH-Projekt untersucht Unterschiede bei neurologischen Symptomen zwischen Multipler Sklerose und dem seltenen Sjögren-Syndrom.
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Datum:12.12.2023
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Autor:S. Zorn (mh/ktg)
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Quelle:Medizinische Hochschule Hannover
Multiple Sklerose (MS) und das Sjögren-Syndrom zählen beide zu den Autoimmunerkrankungen. Wie sich die klinisch sehr ähnlichen Krankheitsbilder voneinander abgrenzen lassen, untersucht nun ein Forschungsteam um Dr. Tabea Seeliger, Klinik für Neurologie mit Klinischer Neurophysiologie der MH Hannover. Der Fokus liegt dabei auf den Schädigungen im zentralen Nervensystem. „Wir wollen die diagnostische Unterscheidung verbessern und damit optimale Therapiestrategien für Betroffene ermöglichen“, sagt die Medizinerin. Für das Projekt ist sie mit dem mit 50.000 Euro dotierten Oppenheim-Förderpreis für wissenschaftliche Forschung im Bereich MS ausgezeichnet worden.
Größte Kohorte in Deutschland
Für ihre Untersuchungen wollen die Forschenden eine Studiengruppe aus 288 Erkrankten mit MS, Sjögren oder einer Kombination aus beiden Krankheitsbildern schaffen. In der Studie sollen zunächst MRT-Aufnahmen des Schädels und des Rückenmarks angefertigt werden, bei denen das Augenmerk vor allem auf entzündlichen Veränderungen liegt. Zusätzlich Außerdem suchen die Forschenden im Blutserum und im Liquor der Patient:innen nach Autoantigenen. Als mögliche Biomarker könnten sie eine genaue Diagnose erleichtern.
Therapieentscheidungen verbessern
Mit den neuen Erkenntnissen, so hoffen die Forschenden, könnte sich auch die Therapie für die Betroffenen verbessern. Gegen MS sind zwar Medikamente auf dem Markt, heilbar ist die Erkrankung jedoch nicht. Und gegen das Sjögren-Syndrom gibt es noch gar keine zugelassenen Medikamente, die Therapie ist immer eine Einzelfallentscheidung.