Traumaregister liefert Forschungsdaten

Traumaregister liefert Forschungsdaten

Das Traumaregister der DGU ermöglicht intensive Forschungsarbeiten, die auch die bildgebende Diagnostik verbessern helfen.

  • Datum:
    20.11.2018
  • Autor:
    S. Herda, S. Meier (mh/ktg)
  • Quelle:
    Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie e.V.

Das TraumaRegister DGU® der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie e.V. (DGU) existiert seit 25 Jahren. Es erfasst nahezu komplett alle Schwerverletzten in Deutschland. Damit stehen der DGU epidemiologisch verlässliche Daten zur Versorgung und zum Behandlungsergebnis dieser Patientengruppe zur Verfügung.

Über 300 Publikationen in 25 Jahren

Mehr als 300 Publikationen zu verschiedenen wissenschaftlichen Fragestellungen sind in den letzten 25 Jahren von forschenden Orthopäden und Unfallchirurgen auf Grundlage der TraumaRegister-Daten veröffentlicht wurden. Darunter fallen Forschungsergebnisse, die einen wegweisenden Einfluss auf die Weiterentwicklung von Behandlungskonzepten hatten: Diese wurden in die Versorgungsleitlinien und Empfehlungen der DGU aufgenommen – beispielsweise in die S3-Leitlinie Polytrauma/Schwerverletzten-Behandlung und das Weißbuch Schwerverletztenversorgung. Sie sind Handlungsgrundlage für Ärzte aus über 650 Traumazentren der Initiative TraumaNetzwerk DGU®.

Beispiel: Schockraum-CT

Ein gutes Beispiel dafür ist die Erforschung der Rolle der Ganzkörper-Computertomographie (CT) bei der Schockraum-Diagnostik – das betrifft die ersten Untersuchungen, sobald der Schwerverletzte nach seiner Rettung in der Klinik eingetroffen ist. Eine Forschungsgruppe fand heraus, dass Patienten, bei denen ein Ganzkörper-CT durchgeführt wurde, häufiger lebend die Klinik verlassen als Patienten, bei denen darauf verzichtet wurde. Daraus resultiert die Weißbuch-Empfehlung, den CT-Scanner in unmittelbarer Nähe zum Schockraum aufzustellen.

Heutzutage liegt in durchschnittlich 22 Minuten nach Eintreffen des Patienten ein Ganzkörper-CT vor – vor zehn Jahren dauerte das noch über eine halbe Stunde. „Das spart wertvolle Zeit. Innere Verletzungen wie Blutungen, die wir von außen nicht exakt lokalisieren können, können wir mit dem Ganzkörper-CT schneller erkennen und behandeln“, sagt Matthes.

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