Visuelle Darstellung erleichtert Behandlung von Aneurysmen
Eine Visualisierung, die das Risiko eines einzelnen Aneurysmas darstellt, hat Dr. Monique Meuschke von der Friedrich-Schiller-Universität in ihrer Dissertation entwickelt. Dafür ist die Jenaer Informatikerin jetzt mit dem Reichart-Preis 2020 ausgezeichnet worden.
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Datum:14.07.2021
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Autor:V. Busse (mh/ktg)
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Quelle:Friedrich-Schiller-Universität Jena
So sieht der dreiteilige Prozess der Visualisierung aus: Im ersten Schritt wird auf Basis von MRT-Bildmaterial ein dreidimensionales Modell des Gehirns sowie von den Verläufen der Gefäße erstellt. Anhand zusätzlicher Daten der MRT-Untersuchung wird der Blutfluss in den Gefäßen linienartig visualisiert. Gleichzeitig wird errechnet, welche Kräfte dabei auf die jeweiligen Gefäßwände wirken, etwa durch Verwirbelungen des Blutstroms innerhalb eines Aneurysmas.
Die Daten der 3D-Modellierung und des Blutflusses werden anschließend in Zusammenhang gebracht und geben kombiniert Aufschluss darüber, wie hoch die Wahrscheinlichkeit für ein Platzen oder eine Veränderung der Blutgefäße ist. „Das Ergebnis der Visualisierung ermöglicht Medizinerinnen und Medizinern, die ausgehende Gefahr eines Aneurysmas besser beurteilen zu können“, so Meuschke. „Somit könnte die Anzahl der Behandlungen auf Hochrisikopatienten beschränkt werden.“
Meuschkes Visualisierung ist bisher ein reiner Forschungs-Prototyp. Dennoch wird er bereits von medizinischen Partnern, etwa dem Uniklinikum Jena und dem Herz-Jesu-Krankenhaus Dernbach, getestet und evaluiert.