Ulm: Forschungsbau für Multidimensionale Trauma-Wissenschaften
Auf dem Campus der Universität Ulm entsteht ein Zentrum für die Multidimensionalen Trauma-Wissenschaften. In dem Neubau soll die komplexe körpereigene Reaktion auf schwere Verletzungen ergründet werden.
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Datum:24.05.2019
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Autor:A. Bingmann (mh/ktg)
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Quelle:Universität Ulm
An der Universität Ulm wird ein einzigartiger Forschungsbau für „Multidimensionale Trauma-Wissenschaften“ (MTW) gebaut werden. Das fast 5000 m² große Gebäude soll passgenau auf die Bedürfnisse der Forschenden aus Medizin und Naturwissenschaften zugeschnitten werden.
Ab voraussichtlich 2024 beherbergt der Neubau unter anderem hochspezialisierte biomedizinische Labore, eine Biobank für Blut- und Gewebeproben aus aller Welt sowie ein klinisches Studienzentrum. Das insgesamt über 73 Millionen Euro teure Gebäude wird aus Bundesmitteln, vom Land Baden-Württemberg sowie von der Medizinischen Fakultät der Universität Ulm finanziert.
In 19 Arbeitsgruppen werden über 200 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im MTW-Gebäude verschiedenste Aspekte der Traumaforschung in den Blick nehmen. Darunter fällt beispielsweise die Gewebe-Regeneration nach schweren Verletzungen: Oft zeigen Traumapatienten eine gestörte Knochen- und Wundheilung, doch mithilfe von Stammzellen konnten erste Behandlungserfolge erzielt werden. Weitere Forschungsfelder betreffen organspezifische Störungen nach Verletzungen. Dabei suchen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler nach Biomarkern, die frühzeitig Störungen der Zell- sowie Organfunktionen anzeigen, und die sich für ein Echtzeitmonitoring bei Traumapatienten eignen.
Neben biomedizinischen und infektiologischen Laboren der Sicherheitsstufe 2 beherbergt das MTW-Gebäude Räume für moderne bildgebende Verfahren wie CT oder MRT sowie virtuelle Traumalabore für Computersimulationen. Der Baubeginn ist für Februar 2021 geplant.