Glioblastom und Hirnmetastasen: Vergleich im Perfusions-MRT

Glioblastom und Hirnmetastasen: Vergleich im Perfusions-MRT

Anhand quantitativer Faktoren lassen sich hypervaskuläre von hypovaskulären Tumoren im Perfusions-MRT unterscheiden.

  • Datum:
    24.10.2016 0 Kommentare
  • Journal:
    J Neuroimaging 2016;26(2):240-246
  • Titel:
    Comparison of Glioblastomas and Brain Metastases using Dynamic Contrast-Enhanced Perfusion MRI
  • Autor:
    Jung B C et al.
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Das Perfusions-MRT liefert Informationen zur Vaskularität und Hämodynamik einer Läsion und bietet dadurch verschiedene Möglichkeiten, einen Tumor in seiner Malignität oder seine Therapieoptionen zu evaluieren.

Das Ziel dieser Studie von Brian C. Jung und Kollegen der Radiologie des New Yorker Memorial Sloan Kettering Cancer Center ist es, das Glioblastom, Metastasen des malignen Melanoms und andere Hirnmetastasen im T1-Perfusions-MRT voneinander zu differenzieren.

Das Glioblastom sowie die Metastasen des Melanoms sind im Gegensatz zu den anderen Metastasen hypervaskuläre Läsionen.

Methode

Für die Untersuchung nutzten die Autoren die Perfusions-MRTs, die zwischen 2011 und 2014 von Patienten mit Glioblastom oder Hirnmetastasen am Memorial Sloan Kettering Cancer Center angefertigt und deren Diagnose histologisch bestätigt wurde. Zum Zeitpunkt des Scans waren alle Patienten noch nicht therapiert. Dazu gehörten die Bilder von 26 Patienten mit einem Glioblastom, 16 Patienten mit hypervaskulären Metastasen des malignen Melanoms und 16 Patienten mit hypovaskulären Metastasen unterschiedlicher Primärtumoren, darunter Lungen-, Mamma- und Kolonkarzinom.

Mit diesen Daten erfolgte die Berechnung der Perfusionsparameter Ktrans (Volumen-Transfer-Koeffizient als Indikator für die vaskulare Permeabilität) und Vp (Blutplasmavolumen).

Für die semiquantitative Analyse untersuchten die Autoren die Signalintensitäts (SI)-Zeitkurve, welche die Kontrastmittelkonzentration in jedem Voxel im zeitlichen Verlauf darstellt. Zusätzlich berechneten sie die Area under the Curve (AUC) und die Dynamik der Washout-Phase (rascher SI-Abfall zu Beginn, dann langsameres Absinken) in der Region der maximalen Anreicherung.

Ergebnisse

Die Ergebnisse von Ktrans und Vp zeigten für die drei verschiedenen Tumorgruppen keinen signifikanten Unterschied.

Dagegen ließen sich die Tumorgruppen anhand der AUC signifikant differenzieren: Verglichen mit den hypovaskulären Läsionen zeigten die hypervaskulären eine Zunahme in der AUC der SI-Zeitkurve und des Logarithmus’ für die Washout-Dynamik. Die beiden hypervaskulären Läsionen, das Glioblastom und die Melanom-Metastase, ließen sich anhand dieser Merkmale jedoch nicht voneinander abgrenzen.

Fazit

Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass die quantitativen Parameter eine Differenzierung zwischen hyper- und hypovaskulären Tumoren erlauben, während die pharmakokinetischen Parameter keine Unterscheidung zwischen den drei Tumorgruppen zulassen. Die Washout-Dynamik sowie die AUC der SI-Zeitkurve sind die Parameter, die sich für die Differenzierung der Tumoren am besten eignen.

mm/ktg
2016-10-24 00:00:00.0

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