So lässt sich die CT-Strahlenbelastung weiter reduzieren

So lässt sich die CT-Strahlenbelastung weiter reduzieren

Standardisierung ist der Schlüssel zu weniger Strahlenbelastung bei CT-Untersuchungen.

  • Datum:
    19.03.2015 0 Kommentare
  • Journal:
    J Am Coll Radiol 2014;11(11):1048-52
  • Titel:
    Opportunities for Radiation-Dose Optimization Through Standardized Analytics and Decision Support
  • Autor:
    Reiner BI
    Zur Originalstudie
Nur medizinisch notwendige Untersuchung mit so wenig Strahlung wie möglich durchzuführen schützt Patienten vor unnötiger Strahlenexposition. Aber auch andere Faktoren helfen das Untersuchungsprotokoll zu optimieren: Patientenprofil (wie etwa Habitus, frühere Strahlenexposition, Gesundheitszustand), Strahlendosis-Report und Daten-Infrastruktur.

Bruce Reiner vom Baltimore VA Medical Center in Maryland, USA, gibt Tipps, wie man die Strahlenbelastung in der Praxis besser in den Griff bekommt.

Strahlendosis-Report

Studien haben gezeigt, dass viele Radiologen wenig darüber wissen, wie CT Dosis-Index (CTDI), Dosis-Längen-Produkt und effektive Dosis die Strahlenbelastung einer Untersuchung beeinflussen. In vielen Fällen werden solche Daten nicht dokumentiert oder nicht ausreichend ausgewertet beziehungsweise mit Referenzdaten verglichen.

Mit einer einfachen 5-Punkte-Skala, die sich danach richtet, in welcher Perzentile die kalkulierte Strahlendosis liegt, lässt sich die individuelle Strahlenexposition besser beurteilen:
  • in der niedrigsten 10er Perzentile aller vergleichbaren Untersuchungen
  • in der 10.1-29.9er Perzentile aller vergleichbaren Untersuchungen
  • in der 30-70er Perzentile aller vergleichbaren Untersuchungen
  • in der 70.1-89.9er Perzentile aller vergleichbaren Untersuchungen
  • n der höchsten 90er Perzentile aller vergleichbaren Untersuchungen
Mit dieser simplen Einteilung bekommt man einen guten Überblick, wie die Strahlenbelastung der Einzeluntersuchung im Vergleich zu allen Untersuchungen zu bewerten ist. Der Score kann an bestimmte Patienten-Attribute oder Techniken angepasst werden.

Daten-Infrastruktur

Bisher gängige Praxis ist, auf vordefinierte Protokolle zurückzugreifen, die jedoch meist nicht ausreichend präzise sind. Ein solches Vorgehen ist stark abhängig vom jeweiligen Untersucher, welches Protokoll er wählt und wie er die Einstellungen für seine Untersuchungen modifiziert.

Werden alle Untersuchungsdaten zur Strahlendosis zentral gespeichert, ermöglicht dies eine bessere Auswertung und präzisere Empfehlungen. Reiner schlägt eine zentrale standardisierte Strahlendosis-Datenbank vor. Damit ließen sich nationale Referenz-Werte erstellen und aggregierte Daten könnten für weitere Analysen genutzt werden.  

Die länderübergreifende Datenauswertung kommt auch den Patienten zugute: Radiologen könnten von überall auf die Parameter früherer Untersuchungen zurückgreifen und ihre Patienten immer nach den neuesten Qualitätsstandards untersuchen.

ch/ktg
19.03.2015

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